Schlussspurt im Transferrennen

Hülkenberg
Nico Hülkenberg wird 2013 einen Sauber steuern. Damit sind nur noch wenige offene Stellen zu besetzen.

Schön langsam rollt das Transferkarussell in der Formel 1 aus: Am Mittwoch gab das Schweizer Sauber-Team die Verpflichtung des Deutschen Nico Hülkenberg von Force India bekannt, der dort den Platz von Sergio Pérez einnehmen wird. Der Mexikaner ersetzt im kommenden Jahr bekanntlich Lewis Hamilton, der von Mercedes als Nachfolger von Michael Schumacher verpflichtet worden ist.

"Sauber ist ein Team, das gut aufgestellt und sehr konkurrenzfähig ist und es ist ein Team, in dem junge Piloten immer wieder außergewöhnliche Leistungen gezeigt haben. Daran möchte ich anknüpfen", wurde der 25-jährige Hülkenberg in einer Aussendung zitiert.

Überzeugend

Schlussspurt im Transferrennen

Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit: "Wir beobachten Nico seit einiger Zeit", sagte Saubers österreichische Teamchefin Monisha Kaltenborn, "seine Leistungen sind überzeugend." Dabei war seine Karriere schon auf der Kippe gestanden: Im Williams fuhr er 2010 beim Grand Prix von Brasilien auf die Poleposition, und das in seiner ersten Saison als Stammfahrer (Kaltenborn: "ein Highlight") – doch sein Vertrag wurde nicht verlängert. Force India nahm Hülkenberg daraufhin als Ersatzfahrer auf, heuer wurde er als Stammfahrer Vierter beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps.

Wer 2013 gemeinsam mit Nico Hülkenberg die Saubers pilotieren wird, ist noch offen. Entweder bleibt der Japaner Kamui Kobayashi, oder der Mexikaner Esteban Gutierrez steigt vom Ersatzfahrer zum Stammpiloten auf. Diese Variante hätte für Sauber auch finanziellen Charme, denn Gutierrez hat die Millionen von Carlos Slim im Hintergrund, der in Österreich durch sein Engagement als Großaktionär der Telekom Austria bekannt ist.

Offene Stellen

Damit werden die offenen Stellen in der Königsklasse des Motorsports immer weniger. Wo gibt es sie überhaupt noch? Ein Überblick:

Lotus Der Finne Kimi Räik­könen ist fix, auch der Franzose Romain Grosjean dürfte wohl bleiben, obwohl er aufgrund seiner zahlreichen Unfälle auch Stock-Car-Rennen fahren könnte.

Force India Der Schweizer Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari werden als Hülkenberg-Nachfolger gehandelt, Paul di Resta dürfte bleiben.

Williams Pastor Maldonado ist fix, bringt er doch venezolanische Öl-Millionen ins Team. Um die Position der Nummer zwei matchen sich der Brasilianer Bruno Senna und der finnische Ersatzfahrer Valtteri Bottas.

Caterham Heikki Kovalainens Zukunftssorgen sind klein, jene von Witali Petrow eher nicht – beim Russen ist die Relation zwischen Preis und Leistung deutlich verbesserungsfähig. Charles Pic von Marussia werden gute Kontakte zu Caterham nachgesagt.

HRT Pedro de la Rosa hat noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr. Weniger gut stehen die Chancen von Narain Karthikeyan – der Inder steht im Kampf mit Testfahrer Ma Qing Hua, der Chinas Farben vertritt.

Marussia Timo Glock dürfte bleiben. Sollte Charles Pic gehen, ist seine Nachfolge derzeit noch ein Rätsel, das es zu lösen gilt.

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