Regen bremste die Formel 1
Tristesse in der Obersteiermark. Regen. Starker Regen. Nur noch wenig erinnert in Spielberg an das Rennwoche, an die Formel-1-Stars, an 55.000 Zuschauer, an Lärm und Party. Wo vor zwei Tagen noch Tausende Autos gestanden sind, sind nur noch Spuren im Gras; wo der Lederhosen-Musiker gespielt hat, grasen wieder die Kühe; Zäune wurden abgebaut, Hinweisschilder entfernt.
Wer eine Eintrittskarte vom Sonntag besitzt, darf heute gratis zuschauen. Tatsächlich sind Fans gekommen. Etwa 300 sitzen auf der überdachten Haupttribüne und sehen – vorerst nichts.
Keine Autos, keine Mechaniker, keine Arbeiten an den Fahrzeugen. Die Teams haben einen Sichtschutz vor ihren Boxen aufgestellt, um Spionage zu verhindern.
Toro-Rosso-Jungstar Max Verstappen hat die nicht mehr ganz originelle Idee, aus einer Red-Bull-Dose ein Schiffchen zu basteln und es für einen Fotografen auf einer Lacke schwimmen zu lassen. Nur ein Force-India-Mechaniker flucht und spricht laut von einem "Shit-Day". Der hat allerdings gerade seinen Kaffee verschüttet.
Aufregung
Doch dann: Ein Motor wird gestartet! Aufregung bei den Zuschauern, die Kameras werden gezückt. Ferrari-Testmann Antonio Fuoco fährt ein Mal um den Ring – und umgehend wieder an die Box. Das gleiche macht Stoffel Vandoorne mit dem McLaren. Eine komplette gezeitete Runde schafft keiner von beiden. Die rote Flagge kommt um 9.35 Uhr. Zu nass. Nichts geht mehr.
Mittagspause. Die Zuschauer dürfen durch die Boxengasse spazieren und sehen nun doch die Autos aus der Nähe. Im Café unter dem Pressezentrum wird tatsächlich "Why Does It Always Rain On Me" gespielt.
Nachmittag. Der Regen lässt nach, die Grüne Flagge kommt um 14.04 Uhr. Das nicht mehr für möglich gehaltene tritt ein: Autos fahren. Jedes Team schickt jemanden raus, nur bei Lotus (Grosjean) und Toro Rosso (Verstappen) sind es die Stammfahrer. Der Niederländer ist vorerst auch der Schnellste.
Und um 16.05 Uhr fängt es wieder an zu nieseln.
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