Walkner bei Dakar nach Sturz mit Oberschenkelbruch out

Für Matthias Walkner ist die Rallye Dakar vorbei.
Brutal: Matthias Walkner kam schwer zu Sturz. Ein Zuschauer starb bei einem Unfall.

Es lief nahezu perfekt für Matthias Walkner. Der 29-jährige Salzburger hatte aus seinen Fehlern beim Debüt im Vorjahr gelernt und war vorsichtig in seine zweite Rallye Dakar gestartet. Mit seiner KTM arbeitete er sich Tag für Tag näher an die Spitze heran. Auf der längsten Etappe am Freitag über 542 Kilometer rund um Uyuni (Bolivien) zeigte Walkner erstmals, dass er einer der schnellsten Motorradfahrer im Feld ist, er belegte Rang zwei und schob sich in der Gesamtwertung bis auf Platz drei vor. Der Gesamtsieg rückte in den Bereich des Möglichen.

Doch am Samstag wurde die Aufholjagd brutal gestoppt. Auf der siebenten Etappe von Uyuni nach Salta in Argentinien stürzte er bereits nach 15 Kilometern schwer. Oberschenkelbruch. Die Dakar ist damit für Walkner beendet.

Als erster beim Verunglückten war der bis dahin Führende in der Gesamtwertung, Honda-Fahrer Paulo Goncalves. Der Portugiese stoppte bei Walkner, leistete Erste Hilfe, verständigte die Rennleitung per Leuchtrakete – und verlor dadurch selbst etwa elf Minuten. Die Rennleitung schrieb Goncalves später 10:53 Minuten wieder gut. Einen Fairplay-Preis hat sich der Portugiese trotzdem verdient.

Bei Bewusstsein

"Matthias ist bei Bewusstsein", berichtete Eva Walkner auf Facebook. Die Ski-Freeride-Weltmeisterin ist für die Medienarbeit ihres Bruders mitverantwortlich. "Sein Bein wurde stabilisiert." Mit dem Helikopter wurde er ins Krankenhaus der 20.000-Einwohner-Stadt Uyuni gebracht. KTM-Teammanager Alex Doringer sagte, dass Walkner über Schmerzen im Oberschenkel und im Knie klage, der Bruch sei zum Glück nicht offen. Sobald Walkner transportfähig ist, wird er zurück nach Österreich geflogen.

Matthias Walkner kommt aus der Motocross-Szene. 2012 holte er den Weltmeistertitel in der MX3-Klasse. Im Vorjahr debütierte er bei der berühmtesten und gefährlichsten Rallye der Welt – und zeigte schon 2015 mit einem Etappensieg, wie schnell er fahren kann. Defizite beim Navigieren nahmen ihm jedoch jede Chance auf einen Spitzenplatz. Gestoppt wurde er schließlich von einer Lebensmittelvergiftung.

Tragischer Unfall

Überschattet wurde die Etappe von einem Unfall. Nach Angaben der Organisatoren kam ein 63-jähriger Mann ums Leben. Der Franzose Lionel Baud sei auf der Etappe von Uyuni in Bolivien nach Salta in Argentinien bei Kilometer 82 von der Strecke abgekommen und habe den alleine am Streckenrand stehenden Mann erfasst.

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