Routinier Rossi verblüfft

Mit 36 Jahren steht der Italiener vor dem Gewinn seines zehnten WM-Titels.

Valentino Rossi macht’s mit der Routine, davon hat er reichlich: Vor exakt 20 Jahren wurde der heute 36-Jährige italienischer Meister in der 125-ccm-Klasse, vor 18 Jahren gewann er erstmals einen WM-Titel, vor 14 Jahren holte er seine erste von sieben Weltmeisterschaften in der Königsklasse, die damals noch 500 ccm hieß. 327 Grands Prix ist Rossi gefahren, 112 hat er gewonnen. Doch der letzte Titelgewinn? Der liegt nun auch schon fast sechs Jahre zurück.

2015 könnte es wieder so weit sein. Rossi, der in seiner Heimat als "Dottore" verehrt wird, steht vor seinem insgesamt zehnten WM-Titel.

Drei Rennen sind noch zu fahren, 18 Punkte liegt er vor seinem Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Selbst wenn Lorenzo alle verbleibenden Rennen gewinnen sollte, würden Rossi drei zweite Plätze reichen. Am Sonntag (7.00 MESZ/live Eurosport 2) wird in Phillip Island in Australien gefahren, danach folgen die Rennen in Malaysia und Valencia.

Konstant

Rossi war heuer nicht unbedingt der schnellste Fahrer, doch der Routinier spielte 2015 seine Erfahrung aus. So spektakulär die Rennserie ist, so konstant war Rossi: In bisher 15 Rennen fuhr er 14 Mal aufs Podium, ein Mal wurde er Fünfter. Seine Verfolger hingegen machten bei der wilden Jagd auf Rossi Fehler. Besonders Jungstar Marc Márquez purzelte in seiner dritten MotoGP-Saison zu oft von der Strecke.

Nach Wunder-Leistungen und zwei WM-Titeln ist der 22-Jährige heuer bereits aus dem WM-Rennen. Zudem macht die seit einem Mountainbike-Unfall am 29. September gebrochene linke Hand Probleme. "Eine Naht ist aufgegangen", sagte Márquez nach dem Freitagstraining. "Es war schmerzhafter als erwartet." Doch Motorradfahrer sind härter als die meisten anderen Sportler: Márquez fuhr die Bestzeit.

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