MotoGP: Márquez gewinnt Thriller und dreht danach völlig durch

In der letzten Runde schnappt der Titelverteidiger in Misano Fabio Quartararo den Sieg weg.

Marc Márquez verstand am Ende die Motorrad-Welt überhaupt nicht mehr. Soeben hatte er den Grand Prix von San Marino in Misano in der Nähe von Rimini vor Quartararo, Viñales und Rossi gewonnen, da riss er sich den Helm vom Kopf, schrie wie am Spieß, ballte die Fäuste gegen den azurblauen Himmel und hüpfte herum wie das Rumpelstilzchen höchstpersönlich. Señor Márquez drehte durch.

Selten sieht man den Seriensieger dermaßen auszucken und sich über einen Rennerfolg freuen wie an diesem Sonntag in Misano Adriatico. „Ich hatte eine große Chance, hier zu gewinnen.“ Das gesamte Rennen lang fuhr er hinter dem bärenstarken Fabio Quartararo und dessen Yamaha her, beobachtete, taktierte - und riskierte dann in der letzten Runde. „Quartararo war sehr schnell, er hat sich gewehrt, daher musste ich es klug machen“, erklärte Márquez nach seinem gelungenen Manöver. 

Ducati enttäuschte

Zu Beginn der letzten Runde startete er den Angriff auf den Franzosen, der aber noch einmal kontern konnte. Der zweiten Attacke des Spaniers hatte er letztlich nichts mehr entgegenzusetzen. Márquez baute mit seinem 51. Sieg in der Königsklasse seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft auf Andrea Dovizioso auf 93 Punkte aus. „Es ist wirklich schön, hier zu gewinnen, aber noch schöner ist es, die WM mit diesem Vorsprung anzuführen“, freut sich Márquez schon auf seinen Heim-GP kommende Woche in Aragon.

Die Ducati-Maschinen aus Bologna enttäuschten beim Grand Prix in der Nähe der Heimatstadt. Dovizioso war auf Platz sechs der beste von diesmal drei Piloten des Werksteams. Teamkollege Danilo Petrucci kam nur auf Rang zehn ins Ziel.

Solider Rossi

Ein solides Rennen zeigte Lokalmatador Valentino Rossi mit Rang vier. Der „Doktor“ konnte zunächst einen Fahrfehler von Rins nützen, schob sich später dann an Espargaro und Morbildelli vorbei, für das Podium reichte es nicht mehr, der Rückstand war letztlich zu groß. In der WM liegt der Oldie auf Platz sechs hinter Dominator Márquez, Dovizioso, Petrucci, Rins und Viñales.

Japanischer Debütsieg

Italiens Motorrad-Asse haben auch in der Moto2-Klasse einen Heimsieg verpasst. Fabio Di Giannantonio wurde im Finish des Rennens noch vom Spanier Augusto Fernandez abgefangen, nachdem er von der Pole gestartet das Rennen praktisch über die gesamte Distanz hinweg angeführt hatte.

In der Moto3-Klasse hat Tatsuki Suzuki auf Honda gewonnen. Der 21-Jährige, der seinen ersten Grand Prix-Sieg überhaupt feierte, gewann vor dem Briten John McPhee und dem Italiener Tony Arbolino. Der Italiener Lorenzo Dalla bliebt trotz Tagesrang acht weiter Gesamtleader.

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