Matthias Walkner holt sich bei Rallye Dakar noch Platz zwei

AUTO - DAKAR 2019  - PART 1
Auf der letzten Etappe schiebt sich der Salzburger an Pablo Quintanilla vorbei und macht den Doppelsieg perfekt.

Matthias Walkner hat die Rallye Dakar zum dritten Mal en suite auf dem Podest beendet. Der Titelverteidiger aus Salzburg verbesserte sich am Donnerstag auf zehnten und letzten Etappe von Pico nach Lima noch auf den zweiten Gesamtrang. Sieger wurde Walkners australischer KTM-Teamkollege Toby Price, für den es der zweite Dakar-Triumph nach 2016 war. Walkner war bereits 2017 Zweiter geworden.

Auf dem 112 Kilometer langen Schlussstück war Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla nur zehn Kilometer nach dem Start der letzten Wertungsprüfung schwer gestürzt. Damit verlor der Chilene nicht nur den Zweikampf um den Sieg gegen Price, sondern auch noch Platz zwei an Walkner, dessen KTM-Team zum bereits 18. Mal en suite die Motorradwertung der Dakar gewann. 9:13 Minuten betrug am Ende der Vorsprung von Price, der auch die Donnerstag-Etappe gewann, auf den Österreicher.

Spaß

"Jetzt bin ich richtig froh, dass der Kampf vorbei ist", betonte Walkner nach der Zielankunft in der peruanischen Hauptstadt, bei der er sogar Tränen in den Augen hatte. "Ich habe so viel Energie reingesteckt - davor und auch während der Dakar", erinnerte der 32-jährige Kuchler an all die Strapazen und gratulierte Price zum Sieg. "Ich ziehe wirklich den Hut vor ihm, mit einem gebrochenen Kahnbein die Dakar zu gewinnen, verdient den allerhöchsten Respekt."

Doch auch Walkner musste noch einmal die Zähne zusammenbeißen, obwohl er eigentlich "die letzten 100 Kilometer ein wenig genießen" hatte wollen. "Heute in der Früh war ich fast ein wenig glücklich darüber, dass ich nicht um den Sieg mitkämpfen musste. Die Etappe war extrem gefährlich. Aber klar, ich habe schon versucht, am Gas drauf zu bleiben, es kann immer etwas passieren", berichtete der Vorjahressieger, der die vergangenen Tage durch diverse Zwischenfälle und Rückschläge als "wirklich extrem zäh" empfunden hatte.

Auf den ersten Kilometern der Schlussetappe habe er sich aber "etwas verleiten lassen, und dann doch wieder mehr gepusht, weil ich einfach richtig viel Spaß hatte", sagte Walkner, der dann wie Quintanilla eine schmerzliche Erfahrung machen musste. "Bei Kilometer elf habe ich mit 90 km/h eine runde Düne etwas falsch wahrgenommen und bin in einen Gegenhang gesprungen", beschrieb der KTM-Werkspilot den verhängnisvollen Moment. "In der Luft dachte ich mir dann noch, ich werde es womöglich nicht schaffen. Ich habe dann in der Luft einen Gang runtergeschaltet, versucht, am Hinterrad zu landen, damit das Motorrad in der Landung einen Zug nach vorne macht und es mich nicht stumpf in den Gegenhang reinstaucht."

Doch dieser Plan ging nicht auf. "Mit dem Helm bin ich mit voller Wucht auf den Lenker, und das Sprunggelenk hat mir wieder einen brutalen Stich gegeben. Ich wollte dann nur noch heil ins Ziel kommen und mein Podium verteidigen. Ich hatte brutale Schmerzen, aber mit dem Adrenalin im Körper und der Aussicht auf einen Podestplatz hat es funktioniert", erzählte Walkner, der in derselben Passage wie Quintanilla zu Sturz gekommen war.

Bei den Autos feierte Routinier Nasser Al-Attiyah seinen insgesamt dritten Gesamtsieg. Der Toyota-Pilot kam zwar auf der letzten Etappe nicht ins Spitzenfeld, sein großer Vorsprung reichte aber, um im Ziel die Nase vor Nani Roma zu behalten. Für Toyota ist es der erste Dakar-Triumph überhaupt. Rang drei ging an Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb, für den es nach Rang zwei 2017 das zweite Dakar-Podest ist.

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