KTM in der MotoGP: Das verflixte erste Jahr

Bradley Smith und KTM: Das erste Jahr ist nicht einfach.
Nach starkem Start kämpft KTM um jeden Sekundenbruchteil. In fünf Jahren will das österreichische Team an der Spitze stehen.

Ein Besuch in der Box von KTM. Die Werkzeugkisten an der Wand glänzen, der Boden ist mit einem hellgrauen Teppich belegt, darauf liegt ein kleinerer Teppich mit dem orangen KTM-Logo und darauf wiederum steht sie, die KTM RC 16, 270 PS stark.

Seit Beginn dieser Saison ist KTM fixer Bestandteil der MotoGP, der höchsten Klasse der Motorrad-WM. Kontinuierlich versucht sich das österreichische Team an die Spitze heranzuarbeiten. Während KTM im Motocross- und Rallye-Bereich seit Jahren zu den Allerbesten gehört, ist der Schritt in die Königsklasse des Motorrad-Rennsports enorm groß.

In Barcelona tat man sich schwer. Der Brite Bradley Smith stürzte im Training und verletzte sich am Finger. Das Rennen musste er auslassen, sein spanischer Teamkollege Pol Espargaró musste das Rennen allein bestreiten. Eine Operation wird vermutlich folgen.

Wo steht KTM? Vor dem siebenten von 18 Saisonrennen haben Smith und Kollege Espargaró je sechs Punkte gesammelt. In Spanien kam nichts dazu. Das ist ungefähr jene Ausbeute, mit der man gerechnet hatte. Im ersten Rennen erreichten beide Piloten das Ziel, im zweiten fuhren sie in die Punkteränge. Dies gelang in Le Mans ein zweites Mal. In die Top Ten hat es aber weder der Spanier noch der Brite geschafft. Zuletzt wurde Smith in Mugello mit technischen Problemen Letzter, Espargaró schied aus.

Reicht das? Vorerst ja. "Wir wussten, dass es in unserer ersten Saison solche Tage geben wird", sagt Teammanager Mike Leitner. "Wir sind Rookies. Das können wir nicht wegreden."

Warum ist es so schwer, vorne mitzufahren? Nach einem starken Start ist das Team jetzt mitten im Lernjahr. Das größte Problem sind die fehlenden (Vergleichs-) Daten auf den Strecken für die Abstimmung der Maschine. So hat KTM etwa noch nie in Barcelona getestet.

Was ist richtig gut? Der Motor ist stark und standfest, die Piloten machen einen soliden Job.

Was hat KTM vor? Großes. 40 Personen arbeiten in Barcelona für das MotoGP-Team. Vor einer Woche wurde in Mugello eine gigantische Hospitality aufgebaut, die zeigt, wohin der Weg führen soll – an die Spitze. In fünf Jahren will man um den WM-Titel mitfahren.

Warum werden in Spielberg drei KTM-Piloten starten? KTM wird Testfahrer Mika Kallio (FIN) mit zwei Wildcard-Einsätzen weitere Entwicklungsarbeit leisten lassen, in Deutschland (2. Juli) und beim Heimrennen in Spielberg (13. August).

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