Ist die Formel 1 "zu politisch"? FIA-Chef fühlt sich missverstanden

F1 - Pre-Season Testing
FIA-Boss Mohammed bin Sulayem hatte das Engagement von Vettel und Hamilton hinterfragt. Nun rudert er zurück.

Motorsport-Weltverbandschef Mohammed bin Sulayem fühlt sich nach Aussagen über soziale Aktivitäten der Formel-1-Stars Lewis Hamilton und Sebastian Vettel missverstanden. "Als Fahrer habe ich immer an den Sport als Katalysator des gesellschaftlichen Fortschritts geglaubt. Deshalb ist die Förderung von Nachhaltigkeit, Diversität und Inklusion eine der wichtigsten Prioritäten meines Amts", twitterte der FIA-Boss aus den Vereinigten Arabischen Emiraten am Donnerstag.

Er schätze das Engagement aller Fahrer für eine bessere Zukunft, insistierte bin Sulayem, nachdem es zuvor wegen eines Interview Kritik gegeben hatte. "Niki Lauda und Alain Prost haben sich nur ums Fahren gekümmert. Jetzt fährt Vettel ein Regenbogenfahrrad, Lewis engagiert sich leidenschaftlich für Menschenrechte und Lando Norris befasst sich mit psychischer Gesundheit", sagte bin Sulayem dem Fachportal "grandprix247.com" in der Vorwoche. "Jeder hat das Recht zu denken. Für mich geht es darum zu entscheiden, ob wir dem Sport ständig unsere Überzeugungen aufzwingen sollten."

Trennung Sport und Politik

Im gleichen Interview sagte bin Sulayem, dass ihm der Motorsport mittlerweile "zu politisch" geworden sei und erklärte, dass "Neutralität" eines der höchsten Ziele der FIA unter seiner Führung sei. "Man versucht, Sport und Politik zu trennen", sagte er.

Vor allem der viermalige Weltmeister Vettel und der siebenmalige Champion Hamilton zeigen eine andere Einstellung. Die Routiniers scheuen sich nicht, sich zu Missständen zu äußern und für Veränderungen einzusetzen, auch wenn sie damit anecken.

Kommentare