Investorengruppe rund um Lawrence Stroll rettet Force India

Der Vater von Williams-Pilot Lance Stroll und eine Reihe von Investoren übernehmen das insolvente Team.

Die Zukunft des Force-India-Teams ist gesichert: Wie am Dienstagabend bekannt wurde, übernimmt der kanadische Milliardär Lawrence Stroll gemeinsam mit einer Reihe von Co-Investoren den insolventen indisch-britischen Formel-1-Rennstall. Force India war unmittelbar vor dem Ungarn-Grand-Prix in die Insolvenz gerutscht und seither auf der Suche nach einem Käufer für das Team gewesen.

Medienberichten zufolge sollen durch den Einstieg von Stroll - Vater des Williams-Piloten Lance Stroll - nicht nur der Rennbetrieb, sondern auch die Arbeitsplätze der insgesamt rund 400 Mitarbeiter gesichert sein. Teamdirektor Otmar Szafnauer bestätigte die Übernahme am Dienstag.

"Dieses Ergebnis sichert die Zukunft des Force-India-Teams in der Formel 1 und wird unserem Team erlauben, unser volles Potenzial auszuschöpfen", so Szafnauer. "Ich freue mich, dass wir die Unterstützung eines Investorenkonsortiums haben, das an uns als Team glaubt und das erhebliche Geschäftspotenzial erkennt, das Force India jetzt und in Zukunft in der Formel 1 hat."

Inwiefern sich die Übernahme kurzfristig auf das vom österreichischen Wassertechnologieunternehmen BWT gesponserte Team auswirkt, ist nicht klar. Eine Namensänderung stand bereits zu Saisonbeginn im Raum und dürfte spätestens zum Beginn des kommenden Jahres erfolgen. Auch die Fahrerfrage für das kommende Jahr ist zu klären - durch den Einstieg seines Vaters dürfte Lance Stroll Williams in Richtung Force India verlassen.

Elf Jahre in der Formel 1

Vor elf Jahren hatte der indische Unternehmer Vijay Mallya zusammen mit seinem damaligen niederländischen Partner Michael Mol das Spyker-Team übernommen. Seit 2008 startet der Rennstall unter dem Namen Force India. Mallya befindet sich derzeit in einem Rechtsstreit mit mehreren Banken in seinem Heimatland Indien, wo auch mehrere Haftbefehle gegen ihn vorliegen.

Er schuldet den Geldhäusern deren Angaben zufolge mehr als 1,3 Milliarden Euro. Es handelt sich um Kredite und Verzugszinsen für seine Fluggesellschaft Kingfisher, die 2012 wegen Geldproblemen den Betrieb eingestellt hatte.

Kommentare