KURIER-Kollege und Motorsport-Legende Helmut Zwickl verstorben

Helmut Zwickl beim Grand Prix von Österreich 1999 in Spielberg im Gespräch mit Alexander Wurz
Helmut Zwickl war einer der Pioniere im Motorsport-Journalismus. Der Wiener starb im Alter von 85 Jahren.

Helmut Zwickl hat 560 Grands Prix der Formel 1 besucht und von den meisten davon für den KURIER berichtet. Wie nur wenige andere Journalisten hat er es geschafft, seine Leser auf eine Reise mitzunehmen. Am Sonntag ist der Wiener im Alter von 85 Jahren verstorben.

Der gelernte Drogist hat sich schon als Jugendlicher für den Motorsport interessiert. Ab 1961 war er Mitarbeiter des KURIER. Sein erster Grand Prix war gleich ein Klassiker: 1963 fuhr er nach Monaco. „Wir haben Fahrerlagerausweise auf Formel-1-Ausweise gefälscht“, erzählte er einmal Speedweek.com. „Beim Training habe ich mich vor dem Tunnel in die Sperrzone gesetzt. Ich bin dort gesessen, bis mich die Polizei abtransportiert hat.“

Die ersten Jahre in seiner journalistischen Laufbahn fuhr Zwickl stets mit dem Auto selbst zu den Veranstaltungen. Es dauerte bis in die 1980er-Jahre, bis er erstmals mit dem Flugzeug anreiste.

Eine schwarze Stunde erlebte Zwickl, als Jochen Rindt 1970 in Monza tödlich verunglückte: „Wir saßen danach in einem Restaurant und dachten, der Motorsport in Österreich würde in der Bedeutungslosigkeit versinken. Aber dann tauchten Lauda, Marko, Quester (...) auf.“

Zwickl war außerdem Vater der seit 1993 ausgetragenen Ennstal-Classic für historische Fahrzeuge.

Unvergessen bleibt, als Niki Lauda einmal beim KURIER auftauchte, um sich über einen kritischen Bericht zu beschweren. Zwickl, der selbst für den Weltmeister eine Respektsperson war, antwortete: „Niki, du wirst nicht mehr fahren, aber ich werd’ immer noch schreiben. Und jetzt halt die Go.“

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