Hamilton dominiert das erste Qualifying der Saison
Neues Jahr, altes Bild. Weltmeister Lewis Hamilton dominierte in Melbourne das erste Qualifying der neuen Formel-1-Saison nach Belieben. Der Mercedes-Fahrer startet am Sonntag zum 73. Mal in seiner Karriere vom besten Startplatz in den großen Preis von Australien (Start: 7.10 Uhr MESZ). "Das war nahe an der Perfektion", sagte der Brite unmittelbar danach. Die nahezu perfekte Runde von 1:21,164 Minute war die schnellste, die je auf dem Kurs gefahren wurde.
Eine kleine Überraschung gab es dahinter. Im teaminternen Ferrari-Duell war Kimi Räikkönen (2.) schneller als Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel (3.). Dahinter folgten die Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Der Australier wird allerdings in der Startaufstellung um drei Plätze nach hinten versetzt.
Ausgewischt
"Ich habe gewartet mit einer guten Runde. Um dir das Grinsen aus dem Gesicht zu wischen", beantwortete Hamilton nach dem Qualifying Vettels Frage, was er vor seiner eindrucksvollen Pole-Position-Runde gemacht habe. Nach dem Trash-Talk zeigte er sich allerdings überrascht, "wie schnell die Ferraris waren".
Mercedes-Teamchef Toto Wolff konnte nur den Hut ziehen: "Er hat als einziger den Reifen dort hingebracht ins Temperaturfenster, wo er am besten funktioniert, hätte niemals gedacht, dass wir so weit vorne sind", meinte der Wiener.
Räikkönen erklärte, Ferrari haben einen guten Job gemacht. "Der Unterschied bei der Rundenzeit ist natürlich noch immer ziemlich groß, aber es war keine einfache Session mit dem Wetter am Vormittag und der Unterbrechung im letzten Qualifying", betonte der Finne. "Wir müssen zufrieden sein, wo wir starten, aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns."
Vettel freute sich über ein besseres Gefühl im Auto im Vergleich zum Freitag. In Richtung Mercedes meinte der Deutsche: "Ich hoffe, sie haben das Auto heute aufgedreht, denn das würde bedeuten, sie müssen es morgen abdrehen. Ich glaube, es ist sehr knapp. Wir haben gestern auf den Longruns gesehen, dass das Tempo ziemlich ähnlich ist."
Schwerer Unfall von Bottas
Überschattet wurde das Qualifying von einem schweren Unfall von Valtteri Bottas. Der Finne verlor im dritten Qualifikationsabschnitt die Kontrolle über seinen Mercedes und schlug in die Streckenmauer ein. Er sorgte damit für das Ende einer erstaunlichen Serie: Erstmals in der Turboära (seit 2014) qualifizierte sich einer der Silberpfeile nicht in den Top drei. Aufgrund der Schwere des Unfalls drohte Bottas sogar eine Rückversetzung, sofern das Getriebe in seinem Boliden getauscht werden muss.
Anschließend nahm der 28-Jährige den Unfall auf seine Kappe. "Natürlich schmerzt es ein bisschen im Moment, aber wahrscheinlich verdienst du das, wenn du so einen Fehler machst", sagte der unverletzt gebliebene Bottas. "Ich akzeptiere, dass es mein Fehler ist."
"Es war ein heftiger Einschlag. Ich glaube nicht, dass Menschen gemacht sind, um 27 g auszuhalten", meinte Bottas mit einem Grinsen. "Es ist nichts Großes. Ich kann es ein bisschen fühlen, aber ich bin glücklich, dass alles in Ordnung ist." Problematischer als die Schmerzen, die er "nirgendwo besonders" spüre, sei der Umstand, dass er seinem Team "eine Menge zusätzliche Arbeit" eingebrockt habe.
Toto Wolff bestätigte gegenüber Journalisten den Getriebeschaden. Bottas wird dadurch in der Startaufstellung voraussichtlich auf den 15. Platz zurückversetzt. Wenn noch größere Umbauarbeiten fällig werden sollten, würde er wahrscheinlich aus der Boxengasse starten müssen.
Die Top 10 des Qualifyings:
- Lewis Hamilton (ENG) Mercedes 1:21,164
- Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +0,664
- Sebastian Vettel (GER) Ferrari +0,674
- Max Verstappen (NED) Red Bull +0,715
- Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +0,988
- Kevin Magnussen (DEN) Haas +2,023
- Romain Grosjean (FRA) Haas +2,175
- Nico Hülkenberg (GER) Renault +2,368
- Carlos Sainz jr. (ESP) Renault +2,413
- Valtteri Bottas (FIN) Mercedes keine Zeit in Q3
Die vorläufige Startaufstellung:
1. Reihe: Lewis Hamilton (GBR) Mercedes Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari 2. Reihe: Sebastian Vettel (GER) Ferrari Max Verstappen (NED) Red Bull 3. Reihe: Kevin Magnussen (DEN) Haas Romain Grosjean (FRA) Haas 4. Reihe: Nico Hülkenberg (GER) Renault) Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull * 5. Reihe: Carlos Sainz (ESP) Renault Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 6. Reihe: Fernando Alonso (ESP) McLaren Stoffel Vandoorne (BEL) McLaren 7. Reihe: Sergio Perez (MEX) Force India Lance Stroll (CAN) Williams 8. Reihe: Esteban Ocon (FRA) Force India Brendon Hartley (NZL) Toro Rosso 9. Reihe: Marcus Ericsson (SWE) Sauber Charles Leclerc (MON) Sauber 10. Reihe: Sergej Sirotkin (RUS) Williams Pierre Gasly (FRA) Toro Rosso
* Ricciardo wegen Überschreitung des Tempolimits im zweiten freien Freitag-Training um drei Plätze zurückversetzt
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