Vettels Fahrt ins Ungewisse

Nach den desaströsen zwölf Testtagen ist der Druck auf das Weltmeister-Team enorm.

Die Tests für die Formel-1-Saison 2014 sind abgeschlossen, und die Leistung von Red Bull lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Desaster.

Vom ersten der zwölf Testtage an hatte das Weltmeisterteam gravierende Probleme – mit dem neuen Reglement, dem neuen Hybridsystem und den neuen (Renault-)Motoren. Immer wieder stand der RB10 stundenlang an der Box. Als er dann auf die Strecke kam, blieb er bald stehen, oft rauchend. Zumeist machte die Kühlung Probleme.

Am Sonntag, dem letzten Testtag in Bahrain, konnte Vettel zumindest am Vormittag einen Longrun hinlegen: 15 Runden. Dann gab es wieder Probleme: Vettel leistete sich wegen einer defekten Bremsscheibe einen Dreher. Insgesamt kam er immerhin auf 77 Runden.

Kaum Probleme hatten hingegen die Autos, die von Mercedes-Motoren angetrieben werden: Mercedes, McLaren, Force India und Williams (108 Runden von Valtteri Bottas). Während Red Bull und auch das Schwesternteam Toro Rosso während der Testtage Probleme hatten, die Autos auf die Strecke zu bekommen, konnten die Konkurrenten bereits wertvolle Daten aus hunderten Testrunden sammeln. Bestes Auto mit einem Renault-Motor war der Caterham, der in zwölf Testtagen gesamt 625 Runden drehte. Die (Mercedes-)Konkurrenz frohlockt: "Alles in allem waren die Wintertests besser als erwartet", resümierte Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg.

Zwei Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne ist Vettel um Besonnenheit bemüht: "Das wird eine Standortbestimmung. Einerseits vom Speed, andererseits von der Zuverlässigkeit", sagte er zu Auto, Motor und Sport. "Jeder im Team ist bereit zu kämpfen."

Team (Motor) Runden
Mercedes (Mercedes) 974
Williams (Mercedes) 935
Ferrari (Ferrari) 874
McLaren (Mercedes) 811
Sauber (Ferrari) 776
Force India (Mercedes) 761
Caterham ( Renault) 625
Toro Rosso (Renault) 464
Red Bull (Renault) 319
Marussia (Ferrari) 317
Lotus (Renault) 238

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