Formel 1: Silverstone in neuem Glanz

Formel 1: Silverstone in neuem Glanz
Der Mythos Silverstone - die Geburtsstätte der Formel 1 - drohte das Rennen zu verlieren. Nun wurden 30 Millionen Euro investiert.

Keine zwei Jahre ist es her, da ist die Formel 1 von einem Abschied für immer aus Silverstone ausgegangen. 2011 erstrahlt das "Home of British Motor Racing" in neuem Glanz. 27 Millionen Pfund (30,2 Mio. Euro) wurden in einen Komplettumbau der Boxenanlage und des Fahrerlagers investiert. Das neue Gebäude, der Silverstone Wing, beherbergt am Wochenende erstmals den Grand-Prix-Zirkus.

Der mit einem gezackten Dach ausgestattete Komplex mutet futuristisch an. Futuristischer als man es für die älteste Formel-1-Strecke vermuten könnte. Im Mai 1950 hatte die Königsklasse in Silverstone ihre Geburtsstunde erlebt - auf einem Flugfeld, das der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg zur Ausbildung von Bomber-Piloten gedient hatte. Den ersten GP-Sieg der Geschichte holte sich der Italiener Giuseppe Farina auf Alfa Romeo.

Seit 1987 wird der Grand Prix von Großbritannien durchgängig in Silverstone ausgefahren, dabei hatte man sich 2009 auf das letzte Rennen durch die berühmte Kurvenfolge Copse, Maggotts und Becketts eingestellt. Chefvermarkter Bernie Ecclestone drohte nach Donington Park zu übersiedeln, lediglich finanzielle Probleme beim Konkurrenten ermöglichten es Silverstone, durch lange Zeit aufgeschobene Investitionen im Kalender zu bleiben.

"Komplett neues Silverstone"

Bereits in der vergangenen Saison war das Strecken-Layout geändert worden. Die neue Passage Silverstone-Arena hat den Hochgeschwindigkeitskurs - jenen mit dem geringsten Bremsanteil der gesamten Formel 1 und mehr als 230 km/h Schnitt - zwar um 750 m länger, aber um keinen Tick langsamer gemacht. Für heuer folgte die Generalsanierung des Boxengebäudes und der Boxengasse. Zudem wurde die Start-Ziel-Gerade verlegt.

"Wir sehen ein komplett neues Silverstone", erklärte Ex-Weltmeister Lewis Hamilton, neben McLaren-Teamkollege Jenson Button und dem Schotten Paul di Resta im Force India einer von drei britischen Lokalmatadoren. Hamilton hatte 2008 für den bisher letzten Heimsieg gesorgt, in den vergangene beiden Jahren triumphierte jeweils Red Bull - eines der vielen Teams, das seinen Sitz nur unweit der Strecke in Milton Keynes hat.

Große Begeisterung

"Es gibt neue Positionen für Start und Ziel. Wir werden sehen, was das für Auswirkungen hat", erklärte Weltmeister Sebastian Vettel, für den einen der Reize in Silverstone neben den flüssigen High-Speed-Passagen vor allem die britischen Fans ausmachen. "Sie sind speziell. Sie haben sehr viel Ahnung vom Sport und sind zu allen Fahrern, egal welche Nationalität sie haben, sehr fair."

Dazu kommt die Begeisterung: Der Rennsonntag ist bereits ausverkauft. Die 120.000 Zuschauer bedeuten Rekord, schon am Freitag werden 90.000 und am Samstag 100.000 Besucher erwartet. Motorsport ist in Silverstone Programm - seit 1948, als die Zuschauer bei den ersten klassischen Flugplatz-Rennen der Nachkriegszeit nur durch Seile von den Boliden getrennt waren.

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