Rohdiamant Pérez ließ sich nicht schleifen
Vor dem Grand Prix in Austin am kommenden Sonntag (Start 20 Uhr MEZ) ist die einseitige Weltmeisterschaft längst entschieden. Umso spannender ist der Kampf um die letzten freien Cockpits für das Jahr 2014.
Vor einem Jahr ist Sergio Pérez noch als der Mann der Zukunft gehandelt worden. Der ehemalige Ferrari-Nachwuchsfahrer und damalige Sauber-Pilot galt als potenzieller Nachfolger von Felipe Massa bei der Scuderia. Doch der Mexikaner wechselte Ende 2012 zu McLaren, damals Nummer drei der Konstrukteurswertung.
Nachfolger und damit neuer Teamkollege von Jenson Button dürfte der Däne Kevin Magnussen werden. Magnussen ist 21 Jahre alt und Sohn des heute 40-jährigen Jan Magnussen, der von 1995 bis 1998 in der Formel 1 startete und in 25 Rennen einen WM-Punkt einfuhr.
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh will sich zur Fahrerfrage nicht äußern. „Es sind noch keine Verträge für 2014 unterschrieben“, sagte er zur BBC. Fahrer und Team würde noch miteinander sprechen – und zwar privat, und nicht öffentlich.
Zu langsam
Die BBC berichtet, dass das Team Pérez’ Performance analysiert habe und zu dem Schluss kam, dass er im Vergleich zu Jenson Button ein Speed-Defizit hat, das er auch in Zukunft nicht ausgleichen wird können. Nicht erfüllt wurden die Hoffnungen von Martin Whitmarsh, den Rohdiamanten zu schleifen.
Die neuen Hoffnungen ruhen also auf Kevin Magnussen. Dieser wird seit Jahren von McLaren systematisch aufgebaut, und er begeisterte die Verantwortlichen in der Formel Renault, in der er in 12 von 16 Saisonrennen auf dem Podest stand und den Titel holte. Auch beim Young Driver Test in Silverstone machte Magnussen eine gute Figur.
Was aus Sergio Pérez wird, ist offen. Vorstellbar ist, dass der Mann aus Guadalajara zu Force India wechselt oder zu Sauber zurückkehrt, wo er Landsmann Esteban Gutiérrez ersetzen könnte. Im zweiten Sauber-Cockpit wird der russische Neuling Sergej Sirotkin sitzen. Nico Hülkenberg (D), heuer noch für Sauber im Einsatz, hofft auf einen Wechsel zu Lotus.
Dieser Transfer könnte jetzt rasch eingefädelt werden, denn seit dem vergangenen Wochenende ist klar, dass Kimi Räikkönen die letzten beiden Rennen wegen seiner Rückenprobleme nicht mehr bestreiten wird und Lotus sofort Ersatz braucht.
Bei Williams bugsierte Felipe Massa Pastor Maldonado aus dem Cockpit. Dieser wird trotz einer Millionen-Mitgift der venezolanischen Erdölgesellschaft 2014 womöglich zusehen müssen.
Red Bull: Sebastian Vettel (D), Daniel Ricciardo (Aus)
Ferrari: Fernando Alonso (Sp), Kimi Räikkönen (Fin)
Mercedes: Lewis Hamilton (Eng), Nico Rosberg (D)
Lotus: Romain Grosjean (F), ?
McLaren: Jenson Button (Eng), Kevin Magnussen (Dän)?
Force India: Adrian Sutil (D/fraglich), Paul di Resta (Sco/fraglich)
Sauber: Sergej Sirotkin (Rus), Esteban Gutiérrez (Mex/fraglich)
Toro Rosso: Jean-Eric Vergne (F), Daniil Kwajt (Rus)
Williams: Felipe Massa (Bra), Valtteri Bottas (Fin)
Marussia: Jules Bianchi (F), Max Chilton (Aus/fraglich)
Caterham: Charles Pic (F/fraglich), Giedo van der Garde (Nl/fraglich)
Fett = 2014 neu im Team
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