Formel-1-Rekorde, auf die niemand stolz ist
2015 hat Nico Hülkenberg die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Am Können mangelt es dem 32-jährigen Deutschen vermutlich nicht. Am Selbstvertrauen schon gar nicht. „Ich war immer besser als die Autos, in denen ich gefahren bin“, sagte er einmal im KURIER-Gespräch. Trotzdem: In der Formel 1 hält Hülkenberg eine unbeliebte Bestmarke. In seinen bisherigen 177 Grands Prix hat er es kein einziges Mal unter die besten drei geschafft.
Und das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Vor dem Großen Preis von Brasilien (Sonntag, 18.10 Uhr/live ORF1, RTL, Sky) wurde bekannt, dass für den Renault-Piloten in der Saison 2020 kein Platz mehr in der Formel 1 sein wird.
Ungewollte Rekorde
2010 hatte Hülkenberg gleich in seinem ersten Jahr in Brasilien die Poleposition geholt, um mehr als eine Sekunde verwies er Sebastian Vettel auf Rang zwei. Im Rennen wurde er Achter – und dann geriet die Karriere ins Stocken. Mehrmals wechselte er das Management, doch zu einem großen Team (Mercedes, Ferrari, Red Bull) schaffte er es nie. Sein Negativrekord ist Teil einer ganzen Reihe fragwürdiger Bestmarken:
- Luca Badoer (ITA) fuhr 51 Grands Prix und holte keinen einzigen Punkt.
- 208-mal trat Andrea de Cesaris (ITA) zu einem Rennen an. Er blieb dabei ohne Sieg, fiel 148-mal aus, davon 22-mal in Serie. „De Crasharis“ soll während seiner Karriere 19 Chassis irreparabel zerstört haben.
- Nick Heidfeld (GER) erreichte 13-mal ein Podium, gewinnen konnte er aber nie.
- Johnny Herbert (ENG) absolvierte 161 Rennen (drei Siege), stand aber nie auf der Poleposition.
- Otto Stuppacher (AUT) wollte 1976 beim Heim-GP in Österreich sein Debüt geben. Doch die Veranstalter legten wegen mangelnder Erfahrung ein Veto ein. In Monza verlor er 13 Sekunden auf die Trainingsbestzeit, in Kanada fehlten mehr als zwölf Sekunden, in Watkins Glen (USA) gar 27 Sekunden. Damit war Stuppacher für drei Grands Prix gemeldet, nahm aber an keinem Rennen teil.
- Abseits aller Negativrekorde behauptet der Japaner Taki Inoue (56) von sich: „Ich bin der schlechteste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Ich habe während meiner ganzen Karriere nie ein Auto überholt.“ Dafür kollidierte er 1995 in Monaco mit dem Safety-Car, und in Ungarn wurde er im selben Jahr vom Medical Car angefahren.
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