Red Bull verschenkt Ricciardos Sieg
In der Haut jenes Menschen möchte man nicht stecken, der für den zweiten Boxenstopp von Daniel Ricciardo verantwortlich war. Den Sieg vor Augen fuhr der Australier zum letzten Reifenwechsel, allerdings lagen da keine Reifen bereit. Es dauerte 13,6 Sekunden, die sich anfühlten wie Minuten, bis die richtigen Reifen am Red Bull steckten. Mercedes-Mann Lewis Hamilton nützte den Fauxpas, fuhr vorbei und gewann in Monaco das Rennen mit dem meisten Prestige, der meisten Tradition und den meisten TV-Zuschauern.
Der Sieger
Der Grantige
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko konnte sich bei seinem Fahrer nur entschuldigen: „Wir haben dem armen Ricciardo den Sieg vermasselt. Unglaublich, so souverän fahrend, alles kontrollierend und dann passiert das. Das tut mir sehr leid. Es war ein Kommunikationsfehler.“
Der Überraschungsmann
Sergio Pérez nutzte die Gunst der nassen Stunde und schwamm im Chaos mit seinem Force India auf Rang drei. Es war der erste Podestplatz für einen Mexikaner in Monaco, der „extrem glücklich“ war. „Eigentlich habe ich immer alles unter Kontrolle gehabt.“
Der Aufsteiger
Hinter dem enttäuschten Ferrari-Mann Sebastian Vettel („Es war brutal schwer, nur durchdrehende Räder.“) belegte Fernando Alonso Rang fünf und holte das beste Ergebnis für McLaren, seit das Team mit Honda-Motoren fährt. Auch der zweite Pilot Jenson Button kam als Neunter in die Punkteränge.
Der Geschlagene
Die vergangenen drei Rennen hatte Nico Rosberg in Monaco gewonnen. Gestern war der Deutsche in seiner Wahlheimat der große Geschlagene. Mit technischen Problemen kämpfend musste er Hamilton passieren lassen, auf den letzten Metern wurde der WM-Führende noch von Nico Hülkenberg überholt und wurde nur Siebenter. „Ich habe mich gefühlt wie auf rohen Eiern. Wir müssen kucken, was man da lernen kann.“
Eine Erklärung für die schwache Performance hatte Mercedes-Teamchef Toto Wolff: „Wir haben Bremskanäle zugeklebt, damit nicht so viel Wasser in die Bremsen kommt. Doch dadurch sind die Bremsen nicht warm geworden.“ Noch viel mehr beschäftigte den Wiener aber, „dass uns offensichtlich die Pace gefehlt hat.“
Die Übermütigen
Dass die Strecke in Monaco keine Fehler verzeiht, wissen nun unter anderem auch Max Verstappen („Ein Crash, das ist nicht gut.“) , Kimi Räikkönen und Daniil Kwjat. Ihre Fahrten endeten in den Leitplanken.
Endstand | |||||
1. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | 1 * | |
2. | Daniel Ricciardo | AUS | Red Bull | + 7,2 | 2 * |
3. | Sergio Perez | MEX | Force India | 13,8 | 2 * |
4. | Sebastian Vettel | GER | Ferrari | 15,8 | 2 * |
5. | Fernando Alonso | ESP | McLaren | 1:25,0 | 2 * |
6. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | 1:32,9 | 2 * |
7. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | 1:33,2 | 2 * |
8. | Carlos Sainz | ESP | Toro Rosso | 1 Runde | 2 * |
9. | Jenson Button | GBR | McLaren | 1 Runde | 2 * |
10. | Felipe Massa | BRA | Williams | 1 Runde | 2 * |
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