Fotofinish in Imola: Verstappen rettet Formel-1-Sieg vor Norris

Fotofinish in Imola: Verstappen rettet Formel-1-Sieg vor Norris
Der Red-Bull-Fahrer gewann nach 63 Runden mit lediglich 0,7 Sekunden Vorsprung vor dem Briten im McLaren. In der WM setzte sich Verstappen ab.

Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat am Sonntag den Großen Preis der Emilia-Romagna gewonnen. Der Red Bull-Pilot feierte auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola einen Start-Ziel-Sieg, musste sich aber im Finish einem heranstürmenden Lando Norris im McLaren erwehren. Am Ende hatte der Niederländer 0,7 Sek. Vorsprung auf den Briten und durfte seinen fünften Saisonsieg bzw. 59. Triumph in der Königsklasse bejubeln.

Dritter wurde Charles Leclerc im Ferrari. Für die Scuderia war es der erste Podestplatz in Imola seit Michael Schumacher im Jahr 2006.

In einem lange Zeit unspektakulären Rennen ohne große Höhepunkte setzte Miami-Sieger Norris kurz vor Schluss den Branchenprimus unter Druck. Der McLaren-Fahrer verringerte kontinuierlich den Rückstand. Verstappen ließ aber kein Überholmanöver mehr zu.

Hinter Leclerc landete Oscar Piastri (McLaren) vor dem zweiten Ferrari-Mann Carlos Sainz auf Rang vier. Mit Lewis Hamilton und George Russell kamen die beiden Mercedes-Fahrer auf die Positionen sechs und sieben. Verstappens Teamkollege Sergio Perez kam über Rang acht nicht hinaus.

In der WM-Wertung baute Verstappen (161 Punkte) seinen Vorsprung auf 48 Zähler aus. Leclerc (113) ist nun Zweiter vor Red-Bull-Pilot Sergio Pérez (107), Norris (101) ist Vierter. Bereits am kommenden Wochenende wartet mit dem Grand Prix von Monaco der Klassiker im Fürstentum.

Vettel im Senna-McLaren

Für emotionale Momente noch vor dem Start sorgte Sebastian Vettel, der mit einer Showfahrt der am 1. Mai 1994 in Imola ums Leben gekommenen Ayrton Senna gedachte. Der Ende 2022 zurückgetretene viermalige Weltmeister pilotierte einen McLaren MP4/8 aus seinem eigenen Besitz. Diesen Wagen hatte Senna vor seinem Wechsel zu Williams gesteuert und darin auch seinen letzten Grand-Prix-Sieg 1993 gefeiert.

Als die Roten Ampeln erloschen, erwischte Nico Hülkenberg einen starken Auftakt. Er verbesserte sich von Platz zehn gleich um zwei Ränge. Der Start ist eine der wenigen Gelegenheiten, um in Imola Boden gutzumachen. „Nach Monaco ist das der Kurs im Kalender, auf dem man am schwersten überholen kann“, bemerkte Fernando Alonso, der nach einem Unfall in der Qualifikation mit seinem Aston Martin aus der Boxengasse losrollen musste.

An der Spitze absolvierte Verstappen, fast wie ein Metronom, konstante Rundenzeiten. Nach rund einem Viertel der 63 Runden hatte der Niederländer schon fünf Sekunden Vorsprung auf Norris, der wiederum die beiden Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz im Nacken hatte.

McLaren vergab den Sieg in der Anfangsphase

McLaren ging in die Offensive und holte Norris in der 23. Runde vorzeitig an die Box. Doch der Schachzug ging nicht auf. Der Engländer kam mit frischen Reifen direkt hinter Verstappens Red-Bull-Teamkollege Perez als Siebter zurück auf die Strecke. Zwei Runden später bekam Verstappen neue Pneus. Als Vierter noch vor Norris steuerte er seinen Wagen zurück.

Die Höhepunkte auf dem Asphalt blieben selten - nicht zuletzt ganz vorn. Dort gab Verstappen im Stil eines würdigen dreimaligen Weltmeisters ganze lange das Tempo vor. Nach zwei Dritteln Renndistanz lag der 26-Jährige mehr als sechs Sekunden vor Norris. Der McLaren-Star musste sich gegen Leclerc wehren, doch der Monegasse verlor bei einem Ausrutscher auf den Rasen wertvolle Zeit.

In der Schlussphase sorgte Verstappen nochmal für erhöhten Pulsschlag. „Meine Reifen funktionieren nicht“, klagte er über Funk. Der Vorsprung auf Norris schmolz und schmolz. Dann ging der Red-Bull-Batterie auch noch fast der Saft aus - doch Verstappen rettete sich über die Ziellinie.

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