Helden, Highlights, Hoppalas: Der Formel-1-Grand-Prix von Österreich

Der Große Preis von Österreich hat in der Formel 1 eine lange Tradition.1964 wurde in der Steiermark erstmals um WM-Punkte gefahren, am Wochenende erlebt der Grand Prix in Spielberg seine 35. Auflage.
Gelegenheit für einen Blick in den Rückspiegel.

Niki Lauda auf dem Siegespodest.
- Laudas Heimsieg
Die österreichischen Piloten und der Heim-Grand-Prix – das war nicht wirklich eine große Liebesbeziehung und lange Erfolgsgeschichte. Nur Niki Lauda war ein Sieg vor eigenem Publikum vergönnt.
Im Jahr 1984 war er trotz eines lädierten Rennautos erfolgreich und legte mit dem Heimsieg den Grundstein für seinen dritten und letzten WM-Titel. Am Ende lag Lauda einen halben Punkt vor seinem Teamkollegen Alain Prost.

Max Verstappen lockt Jahr für Jahr Tausende niederländische Fans nach Spielberg
- Alarmstufe Orange
Spielberg ist seit Jahren ein echtes Heimspiel für Max Verstappen, der Ring wird traditionell von den niederländischen Formel-1-Fans gestürmt. Auf den orangen Tribünen gab es auch jede Menge Grund zum Feiern. Max Verstappen fuhr bereits vier Siege in Österreich ein.

Sieger Michael Schumacher (mit dem zweitplatzierten Teamkollegen Rubens Barrichello) wurde 2002 ausgebuht.
- Ausgebuhter Champion
Beim Grand-Prix 2002 wurden die Fans Augenzeugen einer dreisten Stallorder, die keine Werbung für die Formel 1 war. Ferrari-Pilot Rubens Barrichello ging als Führender in die Zielkurve, musste dann aber wenige Meter vor dem Zielstrich seinen Teamkollegen und späteren Weltmeister Michael Schumacher vorbei lassen.
Die Fans quittierten dieses fragwürdige Manöver bei der Siegerehrung mit einem gellenden Pfeifkonzert.
- Neue Töne
Beim Grand Prix 1977 wurde die lokale Musikkapelle bei der Siegerehrung auf dem falschen Fuß erwischt. Offenbar hatte niemand mit einem Triumph von Alan Jones gerechnet.
Der spätere Weltmeister aus Australien (1980) feierte in Österreich seinen ersten Formel-1-Sieg. Weil die Kapelle die australische Hymne nicht einstudiert hatte, wurde für den Premierengewinner kurzerhand ein anderes Musikstück gespielt.

Jochen Rindt bestritt 1970 in Österreich seinen letzten Formel-1-Grand-Prix.
- Abschiedsrennen
Das erste Rennen auf dem Österreichring – zuvor wurde auf dem Flugplatz in Zeltweg gefahren – war zugleich auch ein Abschied. Nur wusste das Mitte August 1970 noch keiner. Jochen Rindt sollte beim Heim-Grand-Prix sein letztes Formel-1-Rennen bestreiten. Drei Wochen später verunglückte er in Monza und wurde posthum Weltmeister.
Crash-Sieger
Der Name Vittorio Brambilla (1937–2001) ist untrennbar mit dem Österreich-Grand-Prix verbunden. Nicht nur weil der Italiener 1975 in Spielberg sein einziges Formel-1-Rennen gewann, ihm gelang auch das Kunststück, als Sieger sein Rennauto zu crashen.
Brambilla jubelte so ausgelassen, dass er nach der Zieldurchfahrt in die Leitplanke krachte. Dieses Missgeschick und 40 Unfälle allein im Jahr 1976 erklären auch Brambillas Spitznamen: Vittorio, der Schreckliche.
- Safety first
1973 mischte sich ein seltsames Fahrzeug unter die Boliden. Im Freien Training hatte das Safety Car seine erste offizielle Ausfahrt, wenige Wochen später wurde es in Kanada auch erstmals in einem Rennen eingesetzt.
- Blechsalat
Der Grand Prix von 1987 ging als Crash-Orgie in die Geschichte ein. Im Training fuhr Stefan Johansson ein Reh über den Haufen. Das Rennen konnte nach zwei Startkollisionen, bei denen zehn Autos beschädigt wurden, erst im dritten Versuch in Angriff genommen werden.
- Vettels Abgang
2022 bekam Sebastian Vettel in Spielberg eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro aufgebrummt. Der Anlass: schlechtes Benehmen und Vergessen seiner Vorbildrolle. Der Deutsche hatte die Fahrerbesprechung ohne Erlaubnis verlassen.
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