"In einer anderen Liga": Wolff glaubt an einen "Alleingang" von Verstappen

Und wieder vorne: Verstappen
Der Weltmeister triumphierte überlegen in Bahrain, Red Bull untermauerte Favoritenrolle mit Doppelsieg.

Auch im neuen Jahr fährt Formel-1-Weltmeister Max Verstappen in einer eigenen Welt. Der Titelverteidiger untermauerte beim Saisonauftakt in Bahrain im Red Bull eindrucksvoll seine Ambitionen auf den vierten WM-Titel in Serie, der 26-jährige Niederländer ließ der Konkurrenz am Samstag im ersten von 24 Rennen nicht den Hauch einer Chance.

"Max ist in einer anderen Galaxie unterwegs. Es sieht so aus, als wird das wieder ein ziemlicher Alleingang", sagte Mercedes-Boss Toto Wolff.

Verstappen hatte nach 57 Runden in Sakhir einen Vorsprung von fast 23 Sekunden auf seinen Teamkollegen Sergio Perez, dabei war der Triple-Champion noch lange nicht am Limit unterwegs. "Die Überlegenheit hat man gesehen, als er nach der schnellsten Runde gefragt hat. Dann hat er eine Zeit hingeknallt, die zwei Sekunden schneller war als alles andere", erklärte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bei ServusTV. Der 80-jährige Steirer war sich sicher: "Wenn Max gewollt hätte, hätte es noch ganz anders ausgeschaut."

Was wie eine Drohung klingt, ist in der Formel 1 seit längerem Realität. "Es war eine große Freude und ein großartiger Start ins neue Jahr", sagte Verstappen nach seinem 55. Grand-Prix-Sieg. "Es ist etwas Besonderes, einen dieser Tage zu haben, an denen sich alles perfekt anfühlt und du eins mit dem Auto bist." Völlig unbeeindruckt von den Negativschlagzeilen um ihren Teamchef Christian Horner und den pikanten E-Mails rasten Verstappen und Perez zum 29. Doppelsieg des Austro-Rennstalls. "Brillanter Start", sagte Horner, ehe ihm Ehefrau Geri Halliwell einen Kuss gab und beide glückselig zur Siegerehrung hochschauten.

Verstappen sei laut Marko "eine andere Liga", auch Perez wurde nach seinem besten Resultat seit neun Rennen gelobt. Hinter dem Mexikaner fuhr Carlos Sainz im Ferrari mit Wut im Bauch auf den dritten Platz, der Spanier wird nach dem Saisonende bei der Scuderia von Lewis Hamilton ersetzt. "Es fühlt sich super an, die Pace des Autos ist sehr gut und ich hatte viel Spaß. Wir sind näher an Checo (Perez, Anm.) dran als erwartet. Max ist vorne weg, aber das war eine gute Strecke für Red Bull. Uns kam sie nicht so entgegen", sagte Sainz.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hatte nach den Rängen drei und vier durch Charles Leclerc, der Probleme mit den Bremsen hatte, gemischte Gefühle. "Die Pole haben wir nur knapp verpasst. Im Rennen hat Carlos einen guten Job gemacht. Die Pace war gut und er konnte mit Checo mithalten. Wir sind definitiv nicht weit weg von ihm", sagte der Franzose. Nur Verstappen ist derzeit außer Reichweite, womit bei Ferrari auch die Hoffnungen auf den ersten WM-Titel seit 2007 wieder einmal einen Dämpfer bekamen.

1. Max Verstappen (NED)Red Bull Racing1:31:44,742 (Schnitt: 201,581 km/h)
2. Sergio Perez (MEX)Red Bull Racing+22,457
3. Carlos Sainz (ESP)Ferrari+25,110
4. Charles Leclerc (MON) Ferrari+39,669
5. George Russell (GBR)Mercedes+46,788
6. Lando Norris (GBR)McLaren+48,458
7. Lewis Hamilton (GBR)Mercedes+50,324
8. Oscar Piastri (AUS)McLaren+56,082
9. Fernando Alonso (ESP) Aston Martin Aramco+1:14,887
10. Lance Stroll (CAN)Aston Martin Aramco+1:33,216

Teufelskreis bei Mercedes

Mercedes hatte während des Rennens unterdessen Probleme mit der Kühlung, wodurch die Silberpfeile auf Leistung verzichten mussten, damit der Motor wieder runterkühlt. "Das hat wiederum den Reifen gekühlt und das war ein Teufelskreis", erklärte Wolff. George Russell, der sich mit Rang fünf begnügen musste, gab aber schnell Entwarnung. "Zum Glück ist es kein Problem, um das wir uns Sorgen machen müssen. Wir haben die Kühlungs-Einstellung falsch gehabt, jetzt müssen wir nur verstehen, warum", sagte der Brite. Für Hamilton reichte es nach einem schwachen Qualifying (9.) nur zu einem siebenten Platz.

Am Samstag steht das zweite Rennen in Saudi-Arabien auf dem Programm, dann geht es nach Australien. In Jeddah wartet wieder "eine ganz andere Strecke", betonte Wolff mit 

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