Formel 1: Die Aufreger, Anekdoten und Abschiede 2019
Ein herausragender Hamilton, Streit bei Ferrari, der 1.000. Grand Prix – das war die Formel-1-Saison.
Weltmeisterlich schloss Weltmeister Lewis Hamilton das Formel-1-Jahr ab. Der 34-jährige Engländer gewann den Grand Prix in Abu Dhabi überlegen vor Red-Bull-Mann Max Verstappen und Ferrari-Pilot Charles Leclerc. Hamilton dominierte nicht nur das gestrige Rennen, der Mercedes-Star prägte die gesamte Saison 2019. Doch nicht nur der nun sechsfache Weltmeister drückte dem Sport heuer den Stempel auf.
- Hamiltons Zukunft: Dass Lewis Hamilton der kompletteste Pilot der Welt ist, zeigt der alte und neue Champion auch im letzten Saisonrennen: Poleposition, schnellste Rennrunde (mit Rundenrekord), Rennsieg. Mit 413 WM-Punkten schafft er einen neuen persönlichen Saisonrekord. „Ich bin dankbar und stolz“, sagt Hamilton nach dem Rennen. „Ich bin rundum glücklich. Dieses Auto hier ist fast ein Kunstwerk.“ Bis Ende 2020 wird er sicher noch mit diesem Kunstwerk fahren dürfen, so lange läuft sein Vertrag. Doch in den letzten Tagen werden plötzlich Gerüchte laut, dass Hamilton seine Karriere bei Ferrari beenden könnte. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bezeichnet Hamilton als „fantastischen Fahrer“. Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff bestätigt, „dass jeder die beste Chance für seine Karriere“ suchen würde.
- Die Abschiede: Am 20. Mai stirbt der bekannteste Sportler, den Österreich je hatte und einer der charismatischsten Männer der Formel 1: Niki Lauda. Als erster Sportler wird Lauda im Stephansdom aufgebahrt, begleitet von Prominenz aus aller Welt. Bestattet wird er in seinem Rennoverall. Der Wiener mit der roten Kappe fehlt seinem Mercedes-Team und dem gesamten Sport, unvergessen bleiben seine markigen Sprüche. Bereits vor Saisonstart stirbt der langjährige Renndirektor Charlie Whiting im 67. Lebensjahr. Wie gefährlich Motorsport ist, wird am 31. August sichtbar. Formel-2-Pilot Anthoine Hubert (FRA) verunglückt in Spa. Er wird 22 Jahre alt.
- Das Heimspiel: Das Rennen in Spielberg wird am 30. Juni zur Party: volle Ränge, Tausende Fans aus den Niederlanden und ein packender Zweikampf um den Sieg zwischen Max Verstappen und Charles Leclerc. In einem beinharten Manöver setzt sich Verstappen zwei Runden vor Schluss durch. Es ist ein Duell, das die Formel 1 prägen kann. Für Motorlieferant Honda ist es der erste sieg seit 13 Jahren.
- Die jungen Wilden: 23 Jahre, 8 Monate und 13 Tage beträgt das Durchschnittsalter von Max Verstappen, Pierre Gasly und Carlos Sainz jr. bei der Siegerehrung in Brasilien. Jünger war zuvor noch kein Formel-1-Podium.
- Das Spektakel: Kritisiert wird die Formel 1 seit Jahren, zu berechenbar sei der Zirkus. Langweilig ist heuer nur das Rennen auf der Asphaltfläche von Le Castellet. Der Rest der Saison, in der die Königsklasse den 1.000. Grand Prix zelebriert, ist unterhaltsam, herausragend das Rennen in Deutschland bei wechselnden Verhältnissen. Trotz eines Drehers geht der Sieg an Verstappen, Lokalmatador Sebastian Vettel fährt vom letzten Startplatz auf Rang zwei.
- Das Ferrari-Duell: Als WM-Favorit startet Sebastian Vettel in die Saison. Doch der Deutsche reibt sich auf im Ferrari-Teamduell mit Jungstar Charles Leclerc. Der Kampf eskaliert endgültig in Interlagos, als die beiden kollidieren und ausscheiden. Leclerc scheint bei Ferrari die Zukunft zu gehören. Doch schwer vorstellbar ist, dass sich ein vierfacher Weltmeister wie Vettel im kommenden Jahr mit der Rolle als Nummer 2 zufrieden geben wird.
- Die Farce: Der Kampf um den besten Startplatz endet in Monza mit einer Peinlichkeit: Um sich für eine schnelle Runde in Position zu bringen, drosseln die Piloten in der Vorbereitungsrunde dermaßen das Tempo, dass sieben von ihnen erst nach Ablauf der Zeit über die Startlinie kommen.
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