Der Klassiker in Monaco als Fahrt ins Ungewisse
Es war nie einfach, ein Formel-1-Auto durch die Straßen von Monaco zu jagen. Zentimetergenau um die Leitplanken, mit 280 km/h durch den Tunnel. Jeder kleinste Fehler wird mit einem Ausfall bestraft. Im Jahr 1996 sahen nur drei Fahrer die Zielflagge.
Doch heuer könnte es ähnlich dramatisch werden wie beim Regenrennen vor 18 Jahren. "Das wird ein Grand Prix, bei dem nicht viele von uns das Ziel sehen werden", sagt Williams-Pilot Felipe Massa. Die Frage, ob die Fahrer das schwierigste Monaco-Rennen der Geschichte erwartet, beantwortet der Brasilianer mit: "Ich denke schon." Denn die Piloten müssen sich einigen neuen Herausforderungen stellen:
Turboantrieb:
Heuer verfügen die Autos über einen Sechszylinder-Motor mit Turboantrieb. Das Drehmoment ist hoch, was besonders bei feuchten Verhältnissen problematisch werden kann. Im gestrigen ersten Training fuhr deshalb Adrian Sutil seinen Sauber gegen die Leitplanken.
Asphalt:
Die Straße wurde im Bereich des Tunnels neu asphaltiert. "Wir rechnen mit ähnlichen Eigenschaften wie in Austin im ersten Jahr", sagt McLaren-Pilot Jenson Button. "Da wird sehr, sehr wenig Grip sein."
Reifen:
Erstmals kommen die superweichen Pirelli-Reifen zum Einsatz. Niemand weiß, wie lange die Reifen halten werden und wie viel Haftung sie bieten.
Bremsanlage:
Heuer wurde das Brake-by-Wire-System eingeführt, wobei eine Elektronik für die Übertragung des Bremssignals sorgt. Für die Fahrer ist es schwieriger geworden, ein Gefühl für das Bremspedal zu bekommen. Außerdem: Einem Bremsdefekt wird unweigerlich ein Crash folgen.
Dennoch: Allen Unwägbarkeiten zum Trotz waren am Donnerstag einmal mehr die Mercedes am schnellsten. Bestzeit markierte der WM-Führende Lewis Hamilton bereits im ersten Training am Vormittag. Am Nachmittag war der Regen Spielverderber, die Autos kamen erst spät auf die Strecke. Ferrari-Star Fernando Alonso kam mit den Verhältnissen am besten zurecht.
Kommentare