Alonso noch reserviert über Teamchef-Wechsel
Ferrari-Pilot Fernando Alonso hat seinen neuen Teamchef Marco Mattiacci eher zurückhaltend begrüßt. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob der Wechsel sehr gut oder sehr schlecht war", kommentierte der zweifache Formel-1-Ex-Weltmeister die Team-Veränderung am Donnerstag vor dem Grand Prix von China in Shanghai.
Zu Beginn der Woche war Stefano Domenicali wegen des verpatzten Saisonstarts als Teamchef zurückgetreten. Der bisher in der Königsklasse unbekannte Mattiacci, der sich als Marketingchef von Nordamerika bei Ferrari in Sachen Finanzen bestens auskennt, trat seine Nachfolge an. "Wir müssen ehrlich sein: Wir sind nicht da, wo wir sein wollten", betonte Alonso.
Platzhalter?
Spekulationen begannen schnell zu blühen, dass der Verkaufsexperte Mattiacci lediglich Platzhalter für eine andere Formel-1-Koryphäe sei. Es fielen unter anderen Namen wie Ross Brawn, Bob Bell und sogar Gerhard Berger.
Ross Brawn war wohl das wichtigste Teammitglied der Ferrari-Erfolge mit Michael Schumacher und zog sich Ende des Vorjahres bei Mercedes zurück. Bob Bell verlässt das Team im November und gab noch nicht bekannt, wie er seine Zukunft plant. Gerhard Berger fuhr selber für Ferrari und war später Motorsportdirekor bei BMW und Mitbesitzer beim Toro-Rosso-Team, mit dem Sebastian Vettel 2008 in Monza seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte.
Rückstand
Seit elf Monaten wartet Ferrari auf einen Grand-Prix-Sieg, schon 35 Punkte trennen den aktuell auf WM-Rang vier liegenden Alonso vom deutschen Spitzenreiter Nico Rosberg. Rückkehrer Kimi Räikkönen, der 2007 als bisher letzter Ferrari-Fahrer Weltmeister wurde, hat gar erst sieben Punkte gesammelt und ist damit nur WM-Zwölfter. Eigentlich sollte der Finne seinen Teamgefährten Alonso zu neuen Höchstleistungen treiben, zuletzt in Bahrain aber fuhr das Duo lediglich auf den Plätzen neun und zehn ins Ziel. "Es braucht Zeit", meinte Räikkönen.
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