Ferdinand Habsburg: "Ich fühle mich wie frisch verliebt"

Ferdinand Habsburg vor dem Hypercar von Alpine
Der 26-Jährige hat es als Alpine-Werksfahrer in die höchste Kategorie der Langstrecken-WM geschafft. An den Karrieresprung geglaubt hat der Kaiser-Urenkel selbst fast nicht mehr.

Ferdinand Habsburg fühlt sich wie frisch verliebt. Dabei war sein Beziehungsstatus gar kein Thema beim Gespräch am Donnerstag. „Ich muss den ganzen Tag lächeln“, sagt der 26-jährige Rennfahrer, nachdem bekannt wurde, dass der Motorsportler im kommenden Jahr Teil des sechsköpfigen Langstrecken-Teams von Alpine wird.

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Die kleine Sportwagenschmiede aus dem großen Renault-Konzern hat 2024 in der neuen Hypercars-Kategorie Großes vor. Als zweiten prominenten Namen haben die Franzosen Mick Schumacher vorgestellt.

Ob der Deutsche und der Österreicher Teil eines Dreier-Teams sind, das sich in einem Boliden abwechselt, wird Alpine erst nach den Testfahrten im Februar bekannt geben.

Wofür die beiden aber stehen, ist der Umstand, dass ein klingender Name Türen öffnet und PR-Effekte generiert, nicht aber automatisch eine langfristige Karriere im Motorsport garantiert.

Während Schumacher sich nach dem Aus bei Formel-1-Team Haas Ende 2022 zuletzt mit der Rolle als Ersatz- und Entwicklungsfahrer bei Mercedes begnügen musste, stand Habsburgs Karriere sogar komplett auf der Kippe, wie er nun zugibt. „Es gab Momente, in denen ich gezweifelt habe. Ich habe mich gefragt, ob ich gut genug bin für eine Profilaufbahn im Motorsport.“

2017 und 2018 hatte der Urenkel von Kaiser Karl I. einen soliden Job in der Formel 3 abgeliefert, danach kam er im Formelsport aber nicht mehr voran. Auch weil die Konkurrenz zu jener Zeit mit Talenten wie Max Verstappen, George Russell oder Charles Leclerc - alle mittlerweile Stars in der Formel 1 - enorm war, suchte Habsburg in anderen Rennserien sein Glück. 

Mit dem Klassensieg beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans in der zweithöchsten Kategorie LMP2 gelang ihm 2021 ein mittlerer Coup. Durch seine Arbeit als Formel-1-Experte im ORF blieb er in der Szene und damit im Gespräch.

Nun ist dennoch vieles anders. „Es ist das erste Mal, dass ich im Rennsport in einer der höchsten Kategorien unterwegs sein werde. Das ist etwas Besonderes“, sagt der 26-Jährige. Das Hypercar von Alpine mit einer Systemleistung von 680 PS „wird der schnellste Bolide sein, den ich bisher gefahren bin. Je schneller, desto besser für mich.“ 

Dazu kommt, dass Habsburg erstmals als Teil eines Werkteams ausschließlich mit anderen Profifahrern zusammenarbeitet. In den niedrigeren Fahrzeugklassen teilen sich oft Profis und Amateure ein Auto. „Ich möchte die Zeit nicht missen, aber in der täglichen Arbeit macht das  bestimmt einen Unterschied.“

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