Ein Skisprung-Star auf Abwegen

Ein Skisprung-Star auf Abwegen
Der ehemalige Skispringer Adam Malysz hat bei der Rallye Dakar nur ein Ziel - das Ziel.

Sein erstes Leben liegt hinter ihm. 17 Jahre lang segelte Adam Malysz als Skispringer über die Schanzen dieser Welt. Er holte 39 Weltcupsiege, vier Mal den Gesamtweltcup, vier olympische Medaillen, vier Mal WM-Gold und ein Mal den Sieg bei der Vierschanzentournee.

Doch nun hat der 34-jährige Pole eine neue Herausforderung: Am 1. Jänner startete er in Südamerika in seine erste Rallye Dakar.

Bescheidenes Ziel

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Im Mitsubishi will Malysz, der in seiner Heimat auch nach seiner Karriere als Flieger Heldenstatus genießt, die härteste Rallye der Welt bewältigen. Früher zählte für ihn nur der Sieg, nun sind seine Ziele weit niedriger gesteckt als jene seiner Konkurrenten. Während es für die Motorsport-Profis um Top-Platzierungen geht, will der Pole nur eins: im Ziel ankommen.

Vorsicht

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Womit er einigen Teilnehmern bereits viel voraus hätte. 45 Starter mussten auf den ersten sieben Etappen aufgeben, Malysz ist als 39. immer noch im Rennen. "Ich habe einen erfahrenen Beifahrer, der mir immer wieder sagt, dass ich meine Grenzen nicht überschreiten soll. Zu viel Risiko kann tödlich sein."

Während in seiner Zeit als Skispringer Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius auf der Tagesordnung standen, hat Malysz bei der Dakar mit dem anderen Extrem zu kämpfen. "Es herrscht eine unglaubliche Hitze, in unserem Auto hat es während der Etappen bis zu 60 Grad", sagt Malysz, der sich mit Testfahrten in Dubai und der Wüste von Marokko auf die Temperaturen vorbereitete. "Ich versuche einfach, das Wetter auszublenden und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren."

Die Fahrer an der Spitze wissen bereits, wie man am besten mit den schwierigen Bedingungen zurechtkommt. Rekordsieger Stéphane Peterhansel (F) führt weiterhin das Feld an. Bei den Motorrädern führt der Spanier Marc Coma mit der österreichischen KTM. Ein weiterer Erfolgsnachweis für das Werk, das knapp die Hälfte der Teilnehmer ausstattet. Der einzige rot-weiß-rote Starter, der Motorradfahrer Ferdinand Kreidl, musste während der siebenten Etappe aufgeben. Der 44-Jährige schied auf Rang 91 liegend wegen eines Kupplungsschadens aus.

Verzweifelte Konkurrenz

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Andere Probleme haben die Veranstalter der Rallye-WM: Kurz vor dem Saisonstart steht man ohne Vermarkter da. Der Internationale Automobilverband FIA kündigte den Vertrag mit North One Sport ( NOS). "NOS ist seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen und hat einen fundamentalen Vertragsbruch begangen", hieß es in einer Presseerklärung der FIA zwei Wochen vor dem WM-Start mit der Rallye Monte Carlo (17.–22. Jänner).

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