Drama bei Mercedes beschert der Formel 1 einen Premierensieg

Sieger Sergio Pérez
Hamilton-Ersatz George Russell sieht in Bahrain wie der sichere und verdiente Sieger aus. Am Ende triumphiert Sergio Pérez.

Allein der Blick auf das Podium beim zweiten Formel-1-Grand-Prix nacheinander in Bahrain hätte für Staunen gesorgt. Nach 87 Runden standen dort: Sieger Sergio Pérez (Racing Point), Esteban Ocon (Renault), Lance Stroll (Racing Point). Keine Spur von Red Bull - und erst recht keine von Weltmeister Mercedes. Doch die Silberpfeile brachten sich selbst um den Sieg.

George Russell, der für den an Corona erkrankten Lewis Hamilton eingesprungen war, sah wie der sichere und verdiente Sieger aus. Teamkollege Valtteri Bottas folgte ihm artig auf Rang zwei, ehe das Unheil seinen Lauf nahm. Bei einem Sicherheitsboxenstopp während einer Saftey-Car-Phase patzte die Mercedes-Crew schwer: Bottas benötigte 27 Sekunden, bei Russell hatte man kurz davor die falschen Reifen angesteckt. Der junge Brite musste gleich darauf noch einmal an die Box.

Doch auch davon schien sich der Ersatzmann erholen zu können: Er startete eine Aufholjagd, war bald wieder Zweiter, ehe ihn ein Reifenschaden ein viertes (!) Mal an die Box zwang.

Damit war das Desaster perfekt - und der Weg frei für die Außenseiter. Für Pérez, der 2021 noch ohne Cockpit ist, war es der erste Grand-Prix-Sieg nach drei zweiten Rängen. "Nach dem Start war das Rennen für mich eigentlich zu Ende", gestand der 30-jährige Mexikaner. Nach einem Rad-an-Rad-Duell mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Max Verstappen im Red Bull fand sich Pérez ganz am Ende des Feldes wieder. Doch eine Aufholjagd machte sich am Ende bezahlt.

Nach dem Rennen gab es ein doppeltes Nachspiel. Russell ist nach dem Reifenirrtum wenigstens eine Disqualifikation erspart geblieben. Mercedes hatte im Finish des Rennens nach Funkproblemen irrtümlich die für den Teamkollegen Valtteri Bottas gedacht gewesenen Vorderreifen am Auto des führenden Russell montiert. Weil man diesen Fauxpas durch weitere Boxenstopps beider Fahrer umgehend wieder korrigierte, beließ man es bei einer Geldstrafe von 20.000 Euro für das Team.

Ferrari-Pilot Charles Leclerc muss beim Saisonfinale in Abu Dhabi in einer Woche drei Plätze weiter hinter starten. Der Monegasse hatte in Runde eins zu spät gebremst und einen Crash mit dem späteren Rennsieger Sergio Perez im Racing Point verursacht. Max Verstappen rutschte beim Ausweichversuch mit seinem Red Bull in die Streckenbegrenzung und schied wie Leclerc aus. Perez konnte weiterfahren.

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