Formel-2-Meister: Mick Schumacher straft seine Kritiker Lügen

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Schumacher rettete in Bahrain einen Vorsprung von 14 Zählern in der Gesamtwertung über die Ziellinie.

Ein großer Name kann auch eine große Bürde sein. Mick Schumacher trägt den Familiennamen eines siebenfachen Weltmeisters in der Formel 1. Vater Michael war eine der prägendsten und erfolgreichsten Personen, die dieser Sport je gehabt hat. Naheliegend, dass der 21-jährige Sohn vor allem wegen seiner Herkunft im Fokus stand und weniger wegen seiner sportlichen Leistungen.

Das könnte sich nun ändern. Schumacher Junior hat alle Zweifler widerlegt und ist neuer Champion der Formel 2. Mick sicherte sich den Titelgewinn in der Nachwuchsserie am Sonntag trotz einer Punkte-Nullnummer als 18. im letzten Saisonrennen in Bahrain. Weil aber auch Schumachers Rivale Callum Ilott punktlos blieb, rettete der Prema-Pilot einen komfortablen Vorsprung von 14 Zählern in der Gesamtwertung über die Ziellinie.

Zwei Jahre nach seinem EM-Triumph in der Formel 3 gewann Mick Schumacher damit auch den Titel in der höchsten Junioren-Kategorie, die  als Sprungbrett für die Formel 1 gilt.

Ergriffen kniete  Mick Schumacher kurz neben seinem Auto, dann stürzte sich der neue Champion in die Jubeltraube seiner Mechaniker. „Diese Erinnerungen werden für immer bleiben, auch wenn ich es erst in ein paar Tagen richtig verstehen werde“, sagte er.

Die Entscheidung in der Meisterschaft war bis zum Schluss spannend.  Nur dank einer tollen Aufholjagd von Rang 18 auf 6 im Hauptrennen am Samstag rettete der Prema-Pilot seine 14-Punkte-Führung vor Rivale Callum Ilott in den Finallauf. Dort handelte sich der als Dritter gestartete Schumacher kurz nach dem Start einen Bremsplatten ein und musste zur Rennmitte einen ungeplanten Boxenstopp einlegen. Als 18. kam er ohne Punkte ins Ziel. Doch weil der Brite Ilott als Zehnter ebenfalls keine Zähler einfuhr, reichte es für den Deutschen. „Mir fehlen die Worte“, flüsterte er in den Boxenfunk.

Harte Arbeit

„Es ist definitiv ein gutes Gefühl, heute war es alles andere als leicht“, versicherte er. Aber schnell hatte er den Stress und die Sorgen des durchwachsenen Schluss-Wochenendes abgehakt. „Egal, wir sind Champion, daran werden sich die Leute erinnern, dieses Rennen wird vergessen sein.“

Schon vor dem Saisonfinale in Bahrain war festgestanden, dass Mick Schumacher ab dem kommenden Jahr für das US-Team Haas in der Formel 1 fahren wird. Mit dem Gesamtsieg hat er bewiesen, dass er den Aufstieg auch wegen seiner fahrerischen Leistungen verdient hat.  
Am Freitag darf Schumacher im Formel-1-Training in Abu Dhabi erstmals das Auto seines künftigen Arbeitgebers bewegen. „Es ist toll, dass jetzt die nächste Schumacher-Generation in die Formel  1 stürmt“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Mick überzeugt nicht nur mit seinem Speed, er hat auch eine ganz besondere Persönlichkeit.“

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