"Der Kreis schließt sich": Schumachers Premiere für Ferrari

"Ein Ferrari. Ein Schumacher." Mick Schumacher bestritt am Dienstag seine ersten Kilometer im Ferrari.

Mick Schumacher hat am Dienstag auf dem Bahrain International Circuit seine ersten Kilometer in einem Formel-1-Ferrari absolviert. Der 20 Jahre alte Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher fuhr mit dem SF90 gut zehn Minuten nach der Freigabe der Strecke aus der Ferrari-Box. "Es ist, als würden wir die Zeit zurückdrehen", twitterte Formel-1-Reifenhersteller Pirelli.

Und Schumacher Junior war richtig schnell, die Bestzeit verpasste nur knapp. Er wurde Zweiter, gut eine halbe Sekunde hinter dem Niederländer Max Verstappen im Red Bull.

Vater Michael kann nicht dabei sein am Bahrain International Circuit, wo er 2004 im Ferrari das Premierenrennen in der Wüste von Sakhir gewonnen und vor rund neun Jahren im Mercedes sein Comeback gefeiert hatte. An diesem Dienstag wird der nächste Traum für viele Rennsportfans wahr: Mick Schumacher macht mit seiner ersten Testfahrt im Formel-1-Ferrari den nächsten Schritt. "Der Kreis schließt sich", kommentierte die britische BBC.

"Ein Ferrari. Ein Schumacher"

Mit einem Lächeln kommt der Formel-3-Europameister des vergangenen Jahres in die Ferrari-Garage. Er trägt eine rote Kappe mit dem berühmten Emblem des cavallino rampante, dem springenden Pferd. Er tauscht die Kappe gegen den Helm und steigt ein. Nicht in seinen Formel-2-Wagen des italienischen Prema-Teams. Mick Schumacher gibt zum ersten Mal im Formel-1-Ferrari Gas. "Ich freue mich auf diese Erfahrung", hatte er vorher betont.

Rund zehn Minuten nach der Streckenfreigabe fährt Mick Schumacher auf die Strecke. "Ein Ferrari. Ein Schumacher", schreibt die Formel 1 in ihren Internet-Kanälen zum Foto von diesem Moment.

Schüchtern aber schnell

Eine Garage weiter hat Fünffach-Weltmeister Lewis Hamilton, der nach der Saison 2012 Michael Schumacher bei Mercedes ablöste und den Rekord von sieben WM-Titeln des mittlerweile 50-Jährigen einstellen könnte, die Testarbeit aufgenommen. "Etwas Besonderes, den Namen Schumacher wieder auf einem Formel-1-Auto zu sehen", twitterte Mercedes.

Man kann nur erahnen, was in diesem immer noch etwas schüchtern wirkenden Mick Schumacher vorgegangen sein muss, als er im Cockpit des SF90 Platz nahm. Der Wagen, mit dem Sebastian Vettel Weltmeister werden will. Gemeinsam mit dem 31 Jahre alten Heppenheimer war Mick Schumacher im Januar beim Race of Champions gestartet.

Vettel ist ein sehr guter Kumpel von Micks Vater Michael, auch er vermisst dessen Rat. Seit dem Ski-Unfall Ende 2013 ist Michael Schumacher aus der Öffentlichkeit verschwunden. Er erholt sich weiter von seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma in Gland am Genfer See, der Schweizer Wahlheimat der Schumachers. Dort wo Mick zusammen mit Schwester Gina, längst eine sehr erfolgreiche Reitsportlerin, hauptsächlich aufwuchs.

Großes Interesse

Wenn Mick redet, klingt das Rheinland aber weiter durch. Es ist wie bei Vater Michael, dem Kerpener, den fünf Titel im Ferrari von 2000 bis 2004 für die Italiener auch zum "Michele" machten, zu einem von ihnen. Auch deswegen ist dieser 2. April 2019 ein Datum, das in späteren Biografien über Mick Schumacher nicht fehlen wird.

"Der Kreis schließt sich": Schumachers Premiere für Ferrari

Ferrari hätte Mick Schumacher auch nur für Alfa Romeo testen lassen können. Im Wagen des ehemaligen Sauber-Rennstalls darf er am Mittwoch im Rahmen der Nachwuchsfahrerrunden auf die Strecke. Ferrari ist sich natürlich auch des PR-Effekts bewusst. Das Interesse an Mick Schumacher bei seinem Formel-2-Debüt in Bahrain mit den Plätzen sechs und acht war ähnlich groß wie das für die Branchenstars Vettel und Hamilton.

Dass es nach dem desaströsen Rennwochenende mit den Plätzen drei und fünf für Charles Leclerc und Vettel ein willkommener Stimmungsaufheller sein dürfte, hatte Teamchef Mattia Binotto nicht ahnen können, als er die Entscheidung für den ersten Ferrari-Test von Mick Schumacher traf.

"Wir werden ihn ganz eng verfolgen", versprach der 49 Jahre alte Italiener. „Wir werden ihn unterstützen, wo er es braucht.“ Dies werde eine wichtige Saison für Mick Schumacher, befand Binotto. Es könnte das Jahr sein, das ihn auch einem Stammcockpit in der Formel 1 entscheidend näher bringt.

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