"Crashgate" bei der Singapur-Premiere
Die Premiere des Grand Prix von Singapur im Jahr 2008 war eines der unrühmlichsten Kapitel in der Geschichte der Formel 1 - ein Skandal der erst mit einjähriger Verspätung an das Licht der Öffentlichkeit drang.
Renault-Pilot
Fernando Alonso gewann damals das Rennen von 15. Startplatz aus - nicht zuletzt dank einer Safety-Car-Phase nach einem Unfall seines Teamkollegen Nelson Piquet jr. Leidtragender: Felipe Massa, heute Alonsos "Edeldomestik" bei Ferrari. Der Brasilianer war aus der Pole Position gestartet, belegte nach einem überhasteten Boxenstopp wegen des Safety Cars allerdings nur Platz 13 und verlor schließlich den WM-Kampf um einen Punkt an Lewis Hamilton.
Wie sich später herausstellen sollte, war Piquets Unfall nicht dem Fahrfehlers eines unerfahrenen Piloten geschuldet, sondern wurde von Renault-Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds angeordnet. Kurz nachdem der Automobilverband FIA im August 2009 die Ermittlungen in der Causa aufnahm, gaben Briatore, der noch heute Alonsos Manager ist, und Symonds ihre Ämter aus.
Sperren
Symonds wurde von der FIFA für fünf gesperrt,
Briatore lebenslang von allen FIA-Veranstaltungen ausgeschlossen. Der Italiener berief allerdings vor Gericht erfolgreich gegen das Urteil und darf 2013 wieder in den Formel-1-Zirkus zurückkehren.
Mittlerweile ist Briatore zwar wieder hin und wieder Gast in der Königsklasse, um das Fahrerlager von Singapur machte er bisher aber einen großen Bogen, um keinen zusätzlichen Staub aufzuwirbeln. Ausgerechnet mit Ferrari haben ihn italienische Medien bereits mehrfach in Verbindung gebracht. Beide Seiten dementierten heftig. "Das ist völlig absurd", betonte Briatore.
Vorprogrammierte Safety-Car-Phasen
Für seinen Schützling Alonso, der ihm bei Renault 2005 und 2006 zwei WM-Titel beschert hat, sei das Traditionsrennstall dagegen perfekt. "Er passt gut zu
Ferrari", meinte Briatore in Monza. "Früher oder später muss ihm das Team aber ein konkurrenzfähiges Auto hinstellen." Das ist laut Ferrari für 2012 geplant. Sonst müsste Strippenzieher Briatore wohl ein zweites "Crashgate" inszenieren.
Dabei sind Safety-Car-Phasen in Singapur ohnehin vorprogrammiert. Keines der drei bisherigen Rennen ist ohne ausgekommen, insgesamt fünfmal musste der Deutsche Bernd Mayländer ausrücken. Mehr Führungsrunden als der Safety-Car-Pilot haben auf dem Straßenkurs, auf dem am Sonntag die WM-Entscheidung für Sebastian Vettel fallen könnte, nur Alonso und Hamilton absolviert.
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