Buttons Ehrenrunde im Vergnügungspark
Eigentlich war ja geplant, dass Jenson Button gestern seinen Rücktritt erklärt. Es hätte alles gepasst. Der Zeitpunkt: Das dritte Drittel der Saison, in dem die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Der Ort: Buttons zweite Heimat Japan, das Land seiner Frau Jessica.
Suzuka, wo die Formel 1 noch eine heile Welt ist, wo die Stadt Jahr für Jahr ein Volksfest erlebt, wenn die Rennserie ihre Zelte aufbaut. 150.000 Fans besuchen am Rennsonntag (Start: 7.00 MESZ/live ORFeins, RTL, Sky) die Strecke. Schon am Tag vor (!) dem ersten Training sind die Tribünen neben dem Riesenrad gut besetzt. Im Honda-Land, einem Vergnügungspark rund um die Rennstrecke, flanieren die rennsportverrückten Fans, schwenken Fahnen, tragen Hüte mit Modell-Rennwagen. Sie stehen Schlange, um sich die Autogramme von den beliebtesten Fahrern abzuholen. Die da sind (und das ergab eine Online-Umfrage unter 217.000 Formel-1-Fans): 1. Kimi Räikkönen, 2. Fernando Alonso, 3. Jenson Button.
Doch ebenjener Jenson Button sitzt am Donnerstag bei der Pressekonferenz und sagt: nichts. Oder kaum etwas. Floskeln wie: "Es gibt viele Möglichkeiten für 2016", oder: "Ich bin in guten Gesprächen mit dem Team."
Nachzügler
Button, mittlerweile 35, sitzt heuer im falschen Auto. Der McLaren ist mit dem Honda-Motor nicht konkurrenzfähig. Eine Situation, die sich auch im kommenden Jahr nur schwer ändern wird lassen. Die Motivationskurve scheint nach unten zu zeigen. "Jeder Pilot hat Spaß daran, um Siege zu kämpfen. Deswegen machen wir das", sagt Button und heizt damit Gerüchte um einen Rücktritt wieder an.
Charismatiker
Sollte Button Ende der Saison tatsächlich aufhören, ginge nicht nur ein ehemaliger Weltmeister. Sondern vor allem einer der wenigen noch verbliebenen echten Typen in der Formel 1.
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