Bahrain: Pole an Bottas, Russell glänzt als Hamilton-Ersatz

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Der Brite macht Werbung in eigener Sache und liegt nur knapp hinter Bottas. Verstappen holt sich Platz drei.

In Abwesenheit von Weltmeister Lewis Hamilton hat sich dessen Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas die Pole-Position für den zweiten Formel-1-Grand Prix von Bahrain (ab 18.10 Uhr, live auf ORF1) in Folge geholt.

Der Finne war am Samstagabend aber nur um 0,026 Sekunden schneller als der für den Corona-positiven Hamilton eingesprungene Brite George Russell. Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull (+0,056). Der Niederländer teilt sich die zweite Startreihe überraschend mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc.

"Ich habe in der kurzen Zeit so viel lernen müssen“, sagte Russell, der erstmals ein Live-Interview nach einem  Qualifying geben durfte. „Ich musste mich an das Auto gewöhnen, an den Sitz. Dieser Mercedes fährt sich ganz anders als der Williams.“ Vor dem heutigen Rennen beschäftigt Russell nur ein Luxus-Problem: „Für mich ist das schwierig: Ich fahre zum ersten Mal von vorne weg. Es ist ungewohnt, dass keiner vor mir steht.“

Herausforderer Red Bull

Als einziges Top-Team werden die Mercedes-Piloten  mit den Medium-Reifen ins Rennen gehen. „Eine super Strategie“, sagt zumindest  Pole-Setter Bottas. „Das Rennen könnte ganz spaßig werden.“

Potenzieller Spaßverderber ist Max Verstappen: Dem Red-Bull-Piloten fehlten nur 56 Hundertstelsekunden auf Bottas. „Ich habe alles versucht“, sagte der Niederländer. „Im Rennen haben wir nichts zu verlieren.“

Positiv überraschte Charles Leclerc: Der Monegasse stellte den untermotorisierten Ferrari auf Startplatz vier. Sein Teamkollege Sebastian Vettel erlebte hingegen einmal mehr ein Debakel. Der Deutsche kam nur auf Rang 13. Zum 13. Mal in Serie verpasste er das Q3 der zehn Schnellsten.

Zwei Piloten gaben ihr Debüt in einem Qualifying für die Formel 1: Bei Williams vertrat  Jack Aitken den von Mercedes ausgeliehenen Russell. Der 25-jährige Sohn einer Südkoreanerin und eines Schotten fährt mit britischer Lizenz – und das recht ordentlich. Als 18. fehlte ihm nur eine Zehntelsekunde auf seinen Teamkollegen Nicholas Latifi.

Letzter im Qualifying wurde der  Brasilianer Pietro Fittipaldi, der bei Haas für den vor einer Woche schwer verunglückten  Romain Grosjean einsprang. Der Franzose ist immer noch in Bahrain. Gestern posierte er für ein Foto  mit dick verbundenen Händen im Haas-Cockpit. Er hofft, beim letzten Saisonrennen in einer Woche in Abu Dhabi sein Comeback feiern zu können – und gleichzeitig wohl seinen Abschied von der Formel 1.

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