Plus: Max Verstappen
Wegen eines verbotenen Getriebewechsels durfte der Niederländer nur von Rang sechs starten: „Ich werde am Start vorsichtig anfangen – dann geht es los. Denn wir sind eigentlich sehr schnell.“ Tatsächlich hielt sich der Weltmeister aus den ersten Scharmützel heraus, er war Zuschauer, als sich Piastri und Sainz in die Autos fahren – für beide war das Rennen beendet. In der 17. Runde ging er in Führung und stürmte davon und holte den 45. Sieg seiner Karriere, den zehnten in dieser Saison, den achten in Serie. Nur bei zwei Rennen stand er heuer nicht ganz oben: In Saudi-Arabien und in Baku gewann Pérez. „Es war ein wundervolles Rennen“, schwärmte Verstappen. „Das hat richtig Spaß gemacht.“
Plus: Red Bull
„Das ganze Wochenende war unheimlich stark von beiden Fahrern“, lobte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. „Und Max hat so eine Souveränität und eine Leichtigkeit!“ Sein Team hat in der Konstrukteurswertung schon mehr als doppelt so viele Punkte gesammelt wie der erste Verfolger Mercedes. Lob kam auch für Sergio Pérez: „Den Vorsprung auf den Dritten in der WM hat er ausgebaut.“
Plus: Mercedes
Eine Poleposition und ein Podestplatz 2023 sind zu wenig, doch das einst vom Erfolg verwöhnte Team hat den großen Rückstand verringert und ist in der WM-Wertung die Nummer 2 hinter Red Bull. Die Tendenz zeigt leicht nach oben. Zwar kam Hamilton gestern nicht auf das Podest, zur schnellsten Rennrunde reichte es aber.
Plus: Fernando Alonso
Mit drei Podestplätzen in Serie startete der seit vorgestern 42-Jährige in die Saison. Doch nach seinem Crash in Monaco lief es für den zweifachen Weltmeister nicht mehr wirklich rund. In Spa wurde es immerhin wieder Rang fünf. Der Routinier ist erster Verfolger der beiden Red-Bull-Piloten.
Minus: WM-Spannung
Noch müssen sich die Verantwortlichen der Formel 1 keine Sorgen machen, noch verzeichnen die Rennstrecken Rekordbesuch, noch sind die TV-Quoten gut. Doch Verstappen macht die Formel 1 zur One-Man Show. Die Entscheidung im Titelrennen ist schon zur Halbzeit gefallen.
Minus: Ferrari
Im Vorjahr war Ferrari noch ein Titelkandidat, Charles Leclerc führte in der ersten Saisonhälfte die WM-Wertung an. Heuer sind die Italiener noch sieglos, nur zwei Mal stand man auf dem Podium. „Wir müssen das Auto ändern“, forderte Leclerc vor dem Spa-Wochenende. Dieses war dann mit Rang drei „nicht so schlecht, auch wenn wir noch viel zu tun haben, wenn wir uns Red Bull anschauen. Wir bauen zu viel Reifen ab und ich musste Sprit sparen.“
Minus: Alpha Tauri
Das Schwesternteam von Red Bull liefert nicht ab. Vor wenigen Wochen zog man die Notbremse, trennte sich von Nyck de Vries und holte den erfahrenen Daniel Ricciardo.
Minus: Daniel Ricciardo
„Wenn man da im hinteren Feld herumfährt, ist es spannend“, sagte der Formel-1-Rückkehrer. „Aber es ist frustrierend. Es ist schwer, an anderen Autos vorbei zu kommen. Leider habe ich im Qualifying einen Fehler gemacht und musste von hinten starten. Ich werde in der Pause an meiner Fitness arbeiten.“
Minus: Sergio Pérez
Kann man den WM-Zweiten als „Verlierer“ bezeichnen? Möglicherweise schon. Zu Saisonbeginn präsentierte sich der Mexikaner noch als Herausforderer von Teamkollege Verstappen. Doch der WM-Zug ist längst abgefahren, Pérez ist am übermächtigen Niederländer zerbrochen und weiterhin die klare Nummer 2 im Team. „Gegen Max konnte ich nichts ausrichten. Ich hoffe, ich komme nach der Pause stärker zurück.“
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