Alonso will Heimsieg in Monza

Formel 1: Der Spanier will die bislang verpatzte Ferrari-Saison mit einem Erfolg beim Grand Prix in Monza retten.

102 Punkte fehlen Ferrari-Star Fernando Alonso in der Formel-1-WM-Wertung auf den überlegenen Leader Sebastian Vettel - zu viel, um noch ernsthaft an den Titel zu glauben. Mit einem Sieg im Heimrennen der Scuderia in Monza könnte der Spanier am Sonntag aber die gesamte Saison retten. Das war ihm bereits im Vorjahr gelungen. "Monza ist etwas ganz Besonderes für alle Piloten", versicherte Alonso. "Hier zu gewinnen ist unglaublich."

Vor allem, wenn man im Ferrari sitzt. Zehntausende Tifosi hatten Alonso im Vorjahr zugejubelt, als dieser die rote Durststrecke im "Autodromo Nazionale" beendet hatte. Bereits in seinem ersten Ferrari-Jahr gelang dem Asturier dank eines Überholmanövers gegen Jenson Button an der Box der erste "Heimsieg" seit Michael Schumacher 2006. "Jeder Sieg in Monza ist speziell. Aber wenn er dir in einem roten Auto gelingt, ist es noch viel besser", betonte Alonso.

Gute Chancen

Die Chancen stehen auch 2011 nicht schlecht. Die Charakteristik der Strecke kommt Vettels überlegenem Red Bull nicht wirklich entgegen. Das gibt Ferrari und McLaren neue Hoffnung.

"Es wird nicht leicht werden. Wir wissen um unser Potenzial, um dieses Ziel zu erreichen. Aber wir wissen auch, dass unsere Gegner stark sind", versicherte Alonso. "Ich bin mir sicher, dass wir ein spannendes Rennen erleben, wie schon die ganze Saison über."

Die Rennen mit all ihren von technischen Hilfsmitteln begünstigten Überholvorgängen sind zwar mitreißend, Vettel stürmt aber unaufhaltsam seinem zweiten Titel entgegen. 92 Punkte liegt der Titelverteidiger nach zwölf von 19 Rennen vor seinem ersten Verfolger, Teamkollege Mark Webber. Alonso folgt vor dem letzten Europa-Rennen auf Platz drei. Im günstigsten Fall könnte Vettel schon am 25. September in Singapur als Weltmeister feststehen.

Bremse für Vettel

Trotz seiner Ausnahme-Stellung glaubt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali den Champion noch nicht auf einem Level mit Alonso und Schumacher. "Vettel ist noch kein Anführer. Er ist auf dem Weg dorthin, aber noch ist er nicht so weit wie Michael und Fernando", erklärte der Italiener vor dem Heim-Grand-Prix der Bild-Zeitung. Der 24-Jährige sei dafür schlicht und einfach zu jung. "Er muss noch Erfahrung sammeln", meinte Domenicali.

Vettel wird seit Jahren mit Ferrari in Verbindung gebracht. Langfristig kann sich der Teamchef das auch vorstellen. "Derzeit brauchen wir keinen Anführer, irgendwann schon", erklärte Domenicali. "Und dann ist Sebastian ein Kandidat." Doppel-Weltmeister Alonso hat erst Ende Juli seinen 30. Geburtstag gefeiert. Seinen Vertrag bei Ferrari hatte der Spanier im Mai vorzeitig um vier Jahre bis 2016 verlängert. Vettel ist bis 2014 an Red Bull gebunden.

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