Alonso gewinnt den Malaysia-GP

Alonso gewinnt den Malaysia-GP
Der Spanier findet sich im Regen von Sepang am besten zurecht. Sergio Perez wird sensationeller Zweiter.

Am Sonntag in der Früh steckte Ferrari noch in der tiefsten Krise seit vielen Jahren: Nur Startplatz acht für den Doppelweltmeister Fernando Alonso, gar nur Platz 11 für den Brasilianer Felipe Massa. Kein Speed, keine Hoffnung auf Besserung. Nach dem Rennen wurden bei dem Team aus Maranello dicke Tränen geweint. Aus Freude. "Dieser Tag ist so, so ... wunderbar", schluchzte Ferrari-Renningenieur Andrea Stella in den Funk. "Wir sind so stolz auf dich." Und Alonso sagte, nachdem er vom Siegespodest gewunken und die WM-Führung übernommen hatte: "Wir waren eigentlich nicht konkurrenzfähig."

Tatsächlich wäre der Spanier im Trockenen im unterlegenen Ferrari wohl ohne Chance gewesen, im Regenchaos von Sepang machte er aber alles richtig.

 

Chaos

Alonso gewinnt den Malaysia-GP

Nach neun Runden wurde die Rote Flagge geschwenkt: Unterbrechung! Zu stark war der Regen geworden. Nach einer 51-minütigen Zwangspause wurde das Rennen fortgesetzt – und Alonso ganz nach vorne geschwemmt. "Das ist eine große Überraschung", sagte der Sieger, der sich nach einem verkorksten Winter keine Chancen ausgerechnet hatte. "Unser Ziel war es, so viele Punkte wie möglich zu machen. Jetzt sind es 25, das ist nicht zu glauben." Mit seinem 28. Sieg ist Alonso nun der fünftbeste Formel-1-Fahrer der Geschichte. Nur Michael Schumacher (91 Siege), Alain Prost (51), Ayrton Senna (41) und Nigel Mansell (31) liegen in der Wertung noch vor ihm.

Doch es war im schwülen Malaysia wohl nicht der Ferrari, der Alonso zum Sieg trug. Es war Alonso, der das Optimum aus dem Boliden herausholte. Wo sich das Team tatsächlich befindet, zeigte Teamkollege Felipe Massa – der Brasilianer wurde abgeschlagen 15.

Verlierer

Fernando Alonso und Sergio Pérez (siehe Porträt) waren die zwei großen Sieger des Rennwochenendes. Die zwei großen Verlierer hießen Jenson Button und Sebastian Vettel. Der Engländer verschenkte seine WM-Führung, indem er in das Auto von Narain Karthikeyan fuhr; und auch der Deutsche krachte mit dem Inder zusammen, schlitzte sich dabei das Hinterrad auf und war verärgert: "Wie das auch im echten Leben ist, gibt es noch ein paar Gurken, die auf der Strecke rumfahren." Platz elf sei "extrem frustrierend".

In der WM fehlen dem regierenden Weltmeister nun 17 Punkte auf Alonso. Die Chance zur Revanche gibt es erst in drei Wochen: am 15. April beim Rennen in China.

Endstand nach 56 Runden

1. Fernando Alonso ESP Ferrari 2:44:51,812
2. Sergio Perez MEX Sauber +2,263
3. Lewis Hamilton GBR McLaren 14,591
4. Mark Webber AUS Red Bull 17,688
5. Kimi Räikkönen FIN Lotus 29,456
6. Bruno Senna BRA Williams 37,667
7. Paul di Resta GBR Force India 44,412
8. Jean-Eric Vergne FRA Toro Rosso 46,985
9. Nico Hülkenberg GER Force India 47,892
10. Michael Schumacher GER Mercedes 49,996
11. Sebastian Vettel GER Red Bull 1:15,527
12. Daniel Ricciardo AUS Toro Rosso +1:16,828
13. Nico Rosberg GER Mercedes +1:18,593
14. Jenson Button GBR McLaren +1:19,719
15. Felipe Massa BRA Ferrari +1:37,319
16. Witali Petrow RUS Caterham +1 Runde
17. Timo Glock GER Marussia +1 Runde
18. Heikki Kovalainen FIN Caterham +1 Runde
19. Pastor Maldonado VEN Williams +2 Runden
20. Charles Pic FRA Marussia +2 Runden
21. Narain Karthikeyan IND HRT +2 Runden
22. Pedro de la Rosa ESP HRT +2 Runden

Out: Romain Grosjean (FRA/Lotus), Kamui Kobayashi (JPN/Sauber)

WM-Stand nach 2 von 20 Rennen

1. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 179
2. Lewis Hamilton (GBR) McLaren 142
3. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 141
4. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 140
5. Mark Webber (AUS) Red Bull 132
6. Jenson Button (GBR) McLaren 101
7. Nico Rosberg (GER) Mercedes 83
8. Romain Grosjean (FRA) Lotus 76
9. Sergio Perez (MEX) Sauber 65
10. Felipe Massa (BRA) Ferrari 47
11. Michael Schumacher (GER) Mercedes 43
12. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 35
13. Paul di Resta (GBR) Force India 32
14. Nico Hülkenberg (GER) Force India 31
15. Pastor Maldonado (VEN) Williams 29
16. Bruno Senna (BRA) Williams 25
17. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 8
18. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 4

Konstrukteurs-WM

1. Red Bull 297
2. McLaren 261
3. Ferrari 245
4. Lotus 231
5. Mercedes 136
6. Sauber 101
7. Force India 75
8. Williams 54
9. Toro Rosso 14

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