24 Stunden Raserei: Ein Mythos feiert Geburtstag

Seit 1923 gibt es das Langstreckenrennen, bei dem Alexander Wurz Geschichte schreiben könnte.

5000 Kilometer in 24 Stunden, Durchschnittsgeschwindigkeiten von 250 km/h und 300.000 Zuschauer, die entlang der 13,6 Kilometer langen Rennstrecke mitfiebern – Tag und Nacht. Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist dem Begriff Klassiker längst entwachsen. Mit all seinen umjubelten und tragischen Helden ist die Grenz-Fahrt für Mensch und Maschine zum Mythos geworden.

Das 81. Kapitel wird ab heute geschrieben, wenn 56 Fahrzeuge ab 15 Uhr in das härteste Langstrecken-Rennen der Welt starten, das 1923 Premiere feierte. Auch Alexander Wurz wird beim Jubiläum wieder mit Vollgas über französische Landstraßen rasen. Der 39-jährige Niederösterreicher, der nach Zwischenführung im Vorjahr mit Motorschaden ausschied, weiß, wie es sich anfühlt, zu den Auserwählten zu gehören, die sich Le-Mans-Sieger nennen dürfen: 1996 (Porsche) und 2009 (Peugeot) war Wurz der schnellste Tag-und-Nacht-Fahrer.

Im zweiten Jahr soll es mit seinem Hybrid-Toyota TS030 besser laufen. „Unsere Rundenzeiten sind gut, aber die Erfahrung fehlt. Deshalb bleibt Audi auch heuer der Favorit“, zeigt sich der jüngste Le-Mans-Sieger der Geschichte zurückhaltend.

Herren der Ringe

24 Stunden Raserei: Ein Mythos feiert Geburtstag
APA8278542 - 16062012 - LE MANS - FRANKREICH: ZU APA-TEXT SA - MOTORSPORT - 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Samstag, 16. Juni 2012. Im Bild: Alexander Wurz vor dem Start. APA-FOTO: FLORIAN SCHUH
Die Startaufstellung gibt dem Formel-1-Co-Kommentator recht: Drei Fahrzeuge des Ingolstädter Autobauers werden das Rennen anführen und erinnern damit an den Dreifach-Erfolg des Vorjahres. Lokalmatador Loic Duval legte die schnellste Runde vor (3:22,349 Minuten).

WurzToyota startet von Rang fünf. Der dreifache Familienvater ist nicht der einzige Österreicher im Feld: Auch Dominik Kraihamer (Lotus, LMP2-Klasse) und Richard Lietz (Porsche 911, GTE-Profi-Klasse) starten die Jagd nach Rennsieg und Ruhm, die manch einen ein Leben lang nicht mehr loslässt.

Wie Alexander Wurz: Als er sich als Kind bei einer Motorsport-Ausstellung in Wien in ein Le-Mans-Auto setzen durfte, war es um ihn geschehen. „Die Türen sind zugegangen, es war Totenstille und ich war sofort fasziniert. Auch als ich in der Formel 1 gefahren bin, wusste ich, dass ich irgendwann wieder nach Le Mans zurückkomme.“

Mit einem dritten Sieg würde Wurz am Wochenende wieder ein Stück Le-Mans-Geschichte schreiben. Noch nie ist es einem Rennfahrer gelungen, drei Mal, in drei Jahrzehnten, für drei verschiedene Hersteller zu gewinnen. Was dann folgen würde? „24 Stunden Party.“

Kommentare