Mikaela Shiffrin fliegt zum Weltmeistertitel

Mikaela Shiffrin fliegt zum Weltmeistertitel
Die 17-jährige US-Amerikanerin wird von der Mitfavoritin zur Weltmeisterin.

Skifahren ist für mich wie Tanzen“, sagt Mikaela Shiffrin. „Oder wie Fliegen. Eigentlich fehlen mir die Worte, um es zu beschreiben“, fügt die 17-jährige Amerikanerin hinzu, die soeben Weltmeisterin im Slalom geworden ist. Ruhig wirkt die junge Dame, die da oben in der Mitte des großen Podiums sitzt und sich den Fragen der Weltpresse stellt.

Erwachsen für ihr Alter. Vielleicht auch ein wenig müde nach der Aufregung und den großen Emotionen, die Shiffrin im Zielraum übermannt hatten. Schluchzend war die frischgekürte Slalom-Königin im Schladminger Schnee gestanden und hatte mit der zweitplatzierten Michaela Kirchgasser um die Wette geweint. Freudentränen, versteht sich.

„Ich kann nicht beschreiben, was mir da durch den Kopf gegangen ist“, sagt Shiffrin. „Ich mache einfach, was ich mache.“ Das Ausnahmetalent aus Amerika lag schon nach dem ersten Lauf auf Rang drei, war damit aber nicht zufrieden. „Ich weiß auch nicht, meine Muskeln haben sich in der Früh müde angefühlt, irgendwie konnte ich meine Beine nicht schnell genug bewegen“, erzählt die Weltmeisterin. Eine heiße Schokolade in der Pause hat der jungen Dame, die stets von ihrer Mutter Eileen im Skiweltcup begleitet wird, aber wieder flinke Beine gemacht. Der Ehrgeiz von Mikaela Shiffrin erinnert irgendwie an Landsfrau Lindsey Vonn. Nicht zuletzt, wenn die 17-Jährige davon spricht, sich am liebsten mit den männlichen Kollegen zu messen: „Das ist ein ganz anderer Level. Mein größtes Ziel ist es immer, die Männer zu schlagen“, sagt die Weltmeisterin, lacht verschmitzt und ist plötzlich wieder Kind.

Erfolgreichstes Team

Nach der vierten Goldmedaille werden die USA auch am Ende der Bewerbe die erfolgreichste Nation der WM bleiben. Nicht zuletzt dank Ted Ligety, der in Schladming nicht müde wird, sich zu wiederholen. Der Dreifach-Weltmeister in Super-G, Superkombi und Riesentorlauf ist der Held der Ski-WM 2013.

Ein König, der auch auf die hundertste Journalistenfrage noch eine freundliche Antwort gibt. Ein Dominator, der die Ski-Fans beeindruckt und ein Vorbild für die Konkurrenten ist. „Wahnsinn! Es ist genial, wie er die WM gestaltet. Nach den Erfolgen wird das im Slalom einer, auf den man aufpassen muss“, warnt Österreichs Herren-Chef Mathias Berthold.

Mr. Schladming gibt für seinen letzten WM-Auftritt (10 und 13.30 Uhr) aber Entwarnung: „Mit dem Tempo von Leuten wie Hirscher oder Mölgg kann ich nicht mithalten.“

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