"Mit dem neuen Gesetz können wir gezielter testen"

Kernpunkt im 150-seitigen Code der WADA ist das "intelligente Testen".
Der Geschäftsführer der NADA begrüßt den neuen Anti-Doping-Code.

Neuerungen.Ab 1. Jänner 2015 ist der neue Anti-Doping-Code der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) gültig. Parallel dazu wird in Österreich das neue Anti-Doping Bundesgesetz in Kraft treten. "Dieses Gesetz ist die Basis der österreichischen Anti-Doping-Arbeit", erklärt Michael Cepic, der Geschäftsführer der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA). Kernpunkt im 150-seitigen Code der WADA ist das "intelligente Testen". Von den rund drei Millionen registrierten Sportlern in Österreich, befinden sich 600 (früher 1100) im nationalen Testpool. Ist eine Sportart stark dopinggefährdet (z. B. Radsport, Langlauf) wird in Zukunft noch mehr als bisher getestet. Aktive in kaum riskanten Sportarten (etwa Schach) müssen nur noch ihren Aufenthaltsort angeben, nicht mehr den täglichen "Timeslot" von einer Stunde, in der sie für Dopingkontrollen zur Verfügung stehen.

Effizienter

"Der größte Vorteil des neuen Gesetzes ist es, dass wir noch gezielter testen können", sagt Cepic. Mindestens drei Mal pro Jahr muss ein Sportler im Top-Segment des Pools getestet werden. Es können aber durchaus mehr Kontrollen werden – wenn Hinweise auf Doping bestehen. Etwa durch eine unerklärliche Leistungssteigerung oder durch Unregelmäßigkeiten im "Biologischen Pass" der Top-Sportler – so geschehen bei Markus Dürr. Der Langläufer fiel durch seine Daten im Biologischen Pass auf, die NADA kontrollierte engmaschiger und überführte ihn während der Olympischen Winterspiele des EPO-Dopings.

Weltweit wurden bereits 80 Doping-Sperren ausgesprochen, die ausschließlich auf dem Biologischen Pass fußen. Diesen Sportlern wurde keine Doping-Substanz nachgewiesen, jedoch die Auswirkungen des Dopings.

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