Marcel Hirscher schrieb wieder Geschichte

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Der Österreicher feierte den 62. Weltcupsieg im Parallel-Riesenslalom von Alta Badia und zog mit Moser-Pröll gleich.

„Unbeschreiblich, es ist ein Wahnsinn, was in den letzten Jahren passiert ist und wie viele Leute mir dabei geholfen haben. Danke, dass wir das alle miteinander geschafft haben“, sagte Marcel Hirscher, der zwar  schon zwei City-Events gewonnen hatte, nun aber erstmals als Sieger eines Parallel-Riesenslaloms geehrt wurde. Hinzu kommt ja aller Voraussicht nach auch noch der Erfolg vom Riesenslalom in Beaver Creek, wenn die Disqualifikation von Stefan Luitz nach dessen Sauerstoff-Inhalation   dann irgendwann endgültig bestätigt sein wird.  Aller Diskussionen ledig könnte der 29-jährige siebenfache Gesamtweltcupsieger bereits Ende dieser Woche sein:  In Riesenslalom (Mittwoch) und  Slalom in Saalbach-Hinterglemm (Donnerstag, jeweils 10/13 Uhr, live ORF eins) ist er der haushohe Favorit.

„Das ist etwas, das speziell ist in der Ski-Nation Österreich. Das ist ein Rekord, der etwas bedeutet“, sagte Hirscher. Für Moser-Pröll hatte er nur lobende Worte parat. „Zu ihren Zeiten habe ich sie leider nie Ski fahren gesehen logischerweise, aber es ist immer wahnsinnig nett, mit der Annemarie zu reden“, hatte er schon am Vortag gemeint. „Was mir so taugt, ist, dass sie auch für die heutige Zeit so viel Wertschätzung mitbringt.“

Aufregung um Franz

Neun Österreicher starteten am Montagabend ins erste Parallelrennen der WM-Saison, angesichts von insgesamt 32 Teilnehmern eine höchst beachtliche Quote. Nach Runde eins waren freilich nur noch zwei dabei im Flutlicht auf dem unteren Teil der Pista Gran Risa in Alta Badia: Marcel Hirscher eliminierte im zunächst zwei Mal rund 20 Sekunden langen Riesenslalom-Duell Roland Leitinger, Stefan Brennsteiner schaltete eher überraschend den Slowenen Zan Kranjec aus. Max Franz setzte sich vermeintlich gegen Tommy Ford ( USA) durch und musste im Achtelfinale dann doch zuschauen. Denn im zweiten Teil der ersten Runde hatte sich sein Starttor zu früh geöffnet – Ford wurde daher anhand der Laufzeiten zum Aufsteiger erklärt. „Bei unserem zweiten Heat sind die Türen zeitgleich aufgegangen, und nicht mit einer halben Sekunde Abstand, wie es hätte sein sollen“, klärte Franz auf.

Ab dem Achtelfinale entschied bei Stadion-Atmosphäre ein einziger Lauf. Hirscher eliminierte den Norweger Kjetil Jansrud, Stefan Brennsteiner wiederum musste sich dem Schweizer Gino Caviezel beugen.

Im Viertelfinale setzte sich Hirscher in einem knappen Duell gegen den Deutschen Stefan Luitz durch. Hirscher: „Das ist mehr Glück, als dass man besser ist als jemand.“ Für eine Überraschung sorgte sein norwegischer Dauerrivale Henrik Kristoffersen, der gegen den 23-jährigen Franzosen Thibaut Favrot das Nachsehen hatte.Im Semifinale ging es für Hirscher nach Problemen am Start gegen den Schweden Matts Olsson mit dem Aufstieg weiter, im Finale war Thibaut Favrot kein Gegner.

Lieblingsort

Alta Badia ist nun jener Ort, an dem Hirscher die meisten Siege gefeiert hat. „Val d'Isere, Alta Badia und Adelboden - diese drei sind definitiv meine Lieblingsorte“, kommentierte er seinen achten Sieg auf der Gran Risa insgesamt. Zuvor hatte er bereits sechs Mal den Riesentorlauf-Klassiker gewonnen, dazu einen Slalom.

Die Weltrekordler im Weltcup

1. Ingemar Stenmark (SWE)       86 Siege
2. Lindsey Vonn ( USA)           82 *
3. Annemarie Moser-Pröll (AUT)  62
 . Marcel Hirscher (AUT)        62 *
5. Vreni Schneider (SUI)        55
6. Hermann Maier (AUT)          54
7. Alberto Tomba (ITA)          50
8. Mikaela Shiffrin (USA)       48 *
9. Renate Götschl (AUT)         46
 . Marc Girardelli (LUX)        46

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