Thiem zieht mit klarem Sieg ins Hamburg-Viertelfinale ein
„Nein, ich mag Eisbäder nicht. Das ist mir zu kalt.“ Dominic Thiem wird andere Wege finden, um sich mit den ungewohnten Hamburger Temperaturen anzufreunden. Die Hitze bleibt da, und Österreichs Nummer eins tut es nach einem 7:5-6:1-Erfolg über den Ungarn Marton Fucsovics auch. Nach einem schweißtreibenden ersten und einem staubtrockenen zweiten Satz.
Aller Anfang war aber hart. 43 Minuten waren bereits gespielt, da stand es auf dem Centre Court vor rund 4.500 verschwitzten Fans erst 3:3 – zu diesem Zeitpunkt sind manche Matches schon beendet. Sieben Breakbälle vergab Thiem bis zur 6:5-Führung (was bei 34 Grad recht ungemütlich werden könnte).
Entweder verschlug der Niederösterreicher unnötig, viel öfter aber packte der Ranglisten-50. in engen Situationen gute Bälle aus.
Irgendwann zehrten die vielen abgewehrten Breakbälle doch an den Nerven, bei 6:5 hatte Thiem unter Applaus der Fans drei weitere, den zweiten nützte der Niederösterreicher. 1:09-Stunden dauerte der Satz, in dem Thiem nur zu Beginn einen Breakball abwehren musste.
Das war die Tür zum Viertelfinale, wie auch ein österreichischer Fan erkannte: „Jetzt hat er ihn.“
Recht durfte er behalten. Danach war Fucsovics mit den Kräften und der Konzentration am Ende, Thiem beherrschte den 27-Jährigen und ging im zweiten Duell zum zweiten Mal als Seger vom Platz. 6:1 hieß es, der Satz dauerte nicht einmal eine halbe Stunde. „Der zweite Satz war richtig gut, auch der erste war nicht schlecht. Ich habe da aber zu viele Chancen liegengelassen.“
Jetzt kann Thiem länger ausschwitzen, denn erst am Freitag wartet im Viertelfinale der Russe Andrej Rublew. Die bisherigen zwei Duelle hatte der Ranglisten-Vierte gewonnen. Und zwar an Schauplätzen, die ihm gar nicht so taugen (das sagt zumindest die Erfolgsbilanz): Im Vorjahr siegte Thiem in Monte Carlo, im Oktober 2017 in Wien. „Seit damals hat er sich aber weiterentwickelt“, sagt Thiem über den 21-Jährigen, der derzeit auf Platz 78 im Ranking steht.
Klare Sache
Oliver Marach und Jürgen Melzer mussten als Doppelspieler nur die halbe Arbeit verrichten und brauchten auch nicht lange. Die Routiniers besiegten die italienisch-französische Paarung Marco Cecchinato/Benoit Paire 6:2 und 6:1. Die Daviscup-Spieler zeigen sich wie Thiem vor dem Heimturnier nächste Woche in Kitzbühel also von ihren guten Seiten.
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