Leichtathletik-WM: Fabel-Weltrekord über 400 Meter Hürden

Leichtathletik-WM: Fabel-Weltrekord über 400 Meter Hürden
Die US-Amerikanerin Sydney McLaughlin flog in 50,68 Sekunden zu einer sensationellen Bestzeit.

Sydney McLaughlin hat am Freitag bei der Leichtathletik-WM in Eugene eine neue Zeitrechnung begonnen. Die US-Amerikanerin flog über 400 m Hürden in 50,68 Sek. zu einem sensationellen neuen Weltrekord. Erst im Juni hatte sie ebenfalls im Stadion Hayward Field in Eugene die Bestmarke auf 51,41 gedrückt. Über 400 m holte Michael Norman in 44,29 Sek. ebenfalls Gold für die USA, bei den Frauen siegte Shaunae Miller-Uibo von den Bahamas in der Jahresweltbestzeit von 49,11.

„Es ist unwirklich. Allen Ruhm an Gott, er hat mich durch diese Reise gebracht, und allen Dank an meine Familie und Freunde. Ich wollte es einfach nur schaffen“, sagte die erst 22-jährige McLaughlin, die sich vor der Niederländerin Femke Bol (52,27) und ihrer Landsfrau Dalilah Muhammad (53,13) durchsetzte.

Nicht nur für ihr Ruhmesblatt, auch für ihr Konto hat die Tokio-Olympiasiegerin, die den Rekord gleich um 0,73 Sekunden unterbot, einiges getan - für den Weltrekord gibt es eine Sonderprämie von 100.000 Dollar, WM-Gold ist 70.000 wert (gesamt ca. 167.000 Euro).

Die einzige Konkurrentin

McLaughlin hat die 52-Sekunden-Marke nun schon fünf Mal unterboten. Fünf der sechs schnellen jemals über die 400 m Hürden gelaufenen Zeiten gehen auf ihre Kappe, nur Muhammad schwindelte sich mit Olympia-Silber 2021 (51,58) dazwischen, sie ist auch die Einzige, die neben McLaughlin jemals unter die 52-Sekunden-Marke sprintete.

Detail am Rande: Mit ihrer Weltrekordzeit wäre McLaughlin wenige Minuten vorher im WM-Finale über 400 m flach an der siebenten Stelle gelandet. Doppelolympiasiegerin Miller-Uibo hatte in dieser Disziplin Marileidy Paulino von der Dominikanischen Republik (49,60) sowie Sada Williams aus Barbados (49,75) das Nachsehen gegeben. „Das jetzt zu haben, macht mich wirklich glücklich“, sagte Miller-Uibo nach ihrem ersten WM-Gold. Österreichs Susanne Walli war im Halbfinale ausgeschieden und 23. geworden.

Norman gewann vor Kirani James aus Grenada (44,48) und dem Briten Matthew Hudson-Smith (44,66). „Ich war sehr verbissen darauf, vor den Fans im Stadion zu gewinnen. Ihr seid die Besten“, richtete sich Norman via Stadionmikrofon an das Heim-Publikum.

Das Speerwerfen ging mit der Jahresweltbestleistung von 66,91 m an die Australierin Kelsey-Lee Barber, Silber holte sich im letzten Versuch die US-Amerikanerin Kara Winger (64,05), Bronze ebenfalls mit dem letzten Wurf die Japanerin Haruka Kitaguchi (63,27). „Ich zementiere meinen Platz als eine der weltbesten Speerwerferinnen ein, und ich will daran weiterbauen.“ Bereits in der Qualifikation Endstation gewesen war für ÖSV-Speerwerferin Victoria Hudson (23.).

Die Peruanerin Kimberly Garcia Leon gewann in der Früh das 35 km Gehen in 2:39:16 Std. und schaffte damit das Double. Wie schon über 20 km setzte sie sich vor der Polin Katarzyna Zdzieblo (2:40:03) und der Chinesin Qieyang Shijie (2:40:37) durch. Garcia Leon ist die erste Doppelweltmeisterin bei den Welttitelkämpfen in Oregon.

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