Justin Gatlin legt Usain Bolt so einiges vor

Fingerzeig nach 100 Metern: Justin Gatlin ist bereits in Hochform.
Der Amerikaner sprintet in Doha über 100 Meter zur fünftbesten Zeit der Geschichte: 9,74.

Justin Gatlin machte am Freitagabend in Doha einfach dort weiter, wo er im letzten Jahr aufgehört hatte: mit einem Sieg im Sprint über 100 Meter. Der Amerikaner war 2014 in 18 Rennen ungeschlagen geblieben, und auch im ersten Bewerb der heurigen Diamond League der Leichtathleten in Katar setzte sich der 33-Jährige durch. Und wie: In 9,74 Sekunden verbesserte sich der New Yorker auf Platz fünf der ewigen Bestenliste.

Den ersten hält Usain Bolt seit der WM 2009 in Berlin mit 9,58 Sekunden. Doch in diesen Bereich ist der von Verletzungen geplagte Jamaikaner schon lange nicht mehr vorgestoßen; neben Getuschel um mögliche illegale Hilfsmittel hatte der 28-Jährige auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, so verpasste der schnellste Mensch des Erdballs wegen einer Fußblessur beinahe die gesamte letzte Saison – das beste Ergebnis waren 9,98 Sekunden beim Meeting in Warschau.

Heuer will Bolt nach der Niederlage bei der Staffel-WM gegen die USA erst beim Meeting im tschechischen Ostrau (26. Mai) erstmals wieder solo starten, dann über 200 Meter; in die Diamond League will er am 13. Juni in New York einsteigen.

Dort dürfte er auch auf Justin Gatlin treffen, der 2006 positiv auf Testosteron getestet worden war. Das wäre eigentlich schon das Ende seiner Sprintkarriere gewesen: Nach einem positiven Test anno 2001 (Amphetamine) wäre Gatlin als Wiederholungstäter lebenslang gesperrt worden. Doch weil der Amerikaner mit den Behörden zusammenarbeitete und seinen Trainer Trevor Graham ans Messer lieferte, reduzierte ein Schiedsgericht die zunächst verhängte Sperre von acht Jahren auf vier – und nun ist Justin Gatlin so schnell wie nie zuvor.

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