Dadic holt Fünfkampf-Silber bei Hallen-WM
Ivona Dadic ist Vizeweltmeisterin im Fünfkampf. Die Welserin eroberte bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Birmingham die Silbermedaille hinter der Britin Katarina Johnson-Thompson, die als Führende in den entscheidenden 800-Meter-Lauf gegangen war und dort mit einem Sieg die Gesamtführung behauptet hatte.
Mit 4700 Punkten verpasste Dadic den Gesamtsieg nur um 50 Zähler. Für Österreich ist es erst die fünfte Hallen-WM-Medaille überhaupt, die erste seit 14 Jahren - damals holte Karin Mayr-Krifka Bronze über 200 Meter.
Der WM-Wettkampf hatte bereits nach Maß begonnen. Über 60 Meter Hürden legte Dadic eine persönliche Bestzeit in die Bahn. In 8,32 Sekunden verbesserte sie ihre bisherige Bestmarke um sieben Hundertstelsekunden. „Das war ein super Lauf, ich war schon beim Einlaufen sehr gut drauf“, sagte sie später.
Noch Luft nach oben
Auch im für sie schwierigen Hochsprung wuchs die Leichtathletin des Jahres 2017 über sich hinaus. Mit 1,82 Metern bestätigte die EM-Zweite endgültig ihre Rolle als Mitfavoritin. „Das ist für eine WM ein sehr gutes Ergebnis“, lobte Hochsprungtrainerin Inga Babakova, „Ivona wird immer konstanter, obwohl ihre Technik noch lange nicht ausgefeilt ist.“
Erstmals in die Medaillenränge schob sich Dadic am Ende der Vormittagseinheit, im Kugelstoßen gelang ihr prompt im ersten Versuch die nächste persönliche Bestleistung (14,27 Meter). „Der Hochsprung hat mich beflügelt. Ich habe mir gedacht, ich nehme die ganze Kraft mit in den ersten Versuch.“
Doch auch Nervenstärke zeichnete die erst 24-Jährige an diesem Tag aus. Zum Beginn der Abendsession stand der Weitsprung auf dem Programm, und Dadic trumpfte erst im dritten und letzten Versuch so richtig auf: Mit 6,40 Metern gelang ihr eine neue Saisonbestleistung. Im abschließenden 800-Meter-Lauf musste sie im Finish Weltmeisterin Johnson-Thompson ziehen lassen.
Jahr | Athlet | Disziplin | Medaille |
1991 | Klaus Bodenmüller | Kugelstoßen | Silber |
2001 | Stephanie Graf | 800 Meter | Silber |
2003 | Stephanie Graf | 800 Meter | Silber |
2004 | Karin Mayr-Krifka | 200 Meter | Bronze |
2018 | Ivona Dadic | Fünfkampf | Silber |
Gemischter Hürdenlauf
Ebenfalls eine starke Leistung zeigte Hürdensprinterin Stephanie Bendrat. Die Salzburgerin qualifizierte sich als Zweite in ihrem Vorlauf (8,06 Sekunden) souverän für das Semifinale am Samstag. ÖLV-Rekordhalterin Beate Schrott (8,27 Sekunden) verpasste die Entscheidung mit Rang 27 in den Vorläufen.
Bendrat zeigte sich überrascht von ihrem souveränen Aufstieg. "Ich hatte nicht erwartet, dass ich Zweite werde. Der Lauf war flüssig und es war für mich schon eine Überraschung, dass es so gut gegangen ist", meinte Bendrat, die mit der insgesamt zehntschnellsten Zeit weiterkam.
ÖLV-Rekordlerin Schrott haderte hingegen mit einem schlechten Start. "Der Start war nicht gut und ich bin über die erste Hürde nicht gut drübergekommen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht mehr erwartet", sagte die nach mehreren schwierigen Jahren um die Rückkehr an die internationale Spitze kämpfende Hallen-WM-Siebente von 2012.
Distelberger Neunter
Mehrkämpfer Dominik Distelberger liegt bei der Hallen-WM der Leichtathleten in Birmingham nach Tag eins des Siebenkampfes nur auf Platz neun. Der Niederösterreicher kam am Freitag in der vierten Teildisziplin Hochsprung lediglich auf 1,93 Meter und fiel um zwei Ränge zurück.
An der Spitze lag mit 3.536 Punkten der französische Topfavorit Kevin Mayer vor dem Kanadier Damian Warner (3.491) und dem Esten Maicel Uibo (3.436). Distelberger kam nach 6,93 Sekunden über 60 Meter, 7,35 m im Weitsprung, mäßigen 13,04 m im Kugelstoßen und mit seinem Hochsprung auf 3.215 Zähler. Die 60 m Hürden, der Stabhochsprung und der abschließende 1.000-Meter-Lauf sind für Samstag angesetzt.
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