Klosterneuburg ist Basketball-Meister
Es muss kein blaues Blut durch die Happyland-Halle fließen, um zu sehen, wer hier das Sagen hat: Die Herzöge sind es. Und weil beim Basketball alles irgendwie sehr amerikanisch sein muss, heißen sie eben Dukes.
Und sie sind seit Donnerstag erstmals seit 22 Jahren wieder die Herrscher über Österreichs Basketball-Landschaft. Nahe des ehrwürdigen Stiftes besiegten die Klosterneuburger im vierten Finalspiel die Schwäne, pardon die Swans aus Gmunden mit 67:55 und sicherten sich damit mit einem 3:1 in der Finalserie zum zehnten Mal den Meistertitel in der Admiral-Bundesliga.
Nicht nur jene Klosterneuburger, die schon einmal einen Korb bekommen oder irgendwelche Basketbälle durch die Gegend geworfen hatten, waren am Donnerstag auf den Beinen. 1100 Fans im Alter von 6 bis 80 Jahren sorgten für Volksfeststimmung. Da aber Klosterneuburg fast 27.000 Einwohner hat und diese nicht alle in die Happyland-Halle reinpassen, wurde am Tennisplatz eine Videowand aufgestellt. Und gehört hat man den Wirbel sowieso in der ganzen Stadt.
Warming Up
Als sich die Dukes aufwärmten, wurde es im Happyland richtig heiß. Und das lag nicht nur an den gefühlten 50 Grad Celsius. "Das ist heute ein großer Tag für unsere Stadt. Ich bin bei fast allen Spielen dabei, aber heute werde ich richtig belohnt", erklärte Fan Günther, ehe seine Gemütsbeschreibung nicht mehr zu hören war.
Laute Trommeln begleiteten die Spieler. Und immer wieder wird der Name Damir Hamidovic gerufen. Diesen Namen trägt ein reiferer Herr, der seine Karriere nach 20 Saisonen in Klosterneuburg beenden will. Als der 41-Jährige vom Hallensprecher vorgestellt wurde, wurde er mit Sprechchören zum Bleiben aufgefordert.
Heiße Phase
"Klosterneuburg, Klosterneuburg, Klosterneuburg". Dem Einfallsreichtum der Fans waren zwar Grenzen gesetzt, aber dafür waren die Basketball-Freunde mit Herz dabei.
Jeder Punkt wurde frenetisch bejubelt, vor allem als 2,06 m-Mann Ramiz Suljanovic (acht Punkte im ersten Viertel) groß aufspielte. Gmunden erwachte, unter Begleitung eines Pfeifkonzerts lagen sie kurz vor Ende des ersten Viertels erstmals vorne und gewannen dieses gar mit 19:18.
Egal, die Klosterneuburger haben in dieser Finalserie schon viele Besorgnis erregendere Rückstände aufgeholt und starteten wie im ersten Viertel ganz stark.
26:21. Die Pfiffe verklungen, und die Dukes gaben den Ton an. 36:28 nach dem zweiten Viertel. Vor allem US-Legionär Curtis Bobb war blendend aufgelegt, mit insgesamt 23 Punkten war er einmal mehr überragend. Die Gäste ließen sich aber nicht so leicht demütigen und hielten die Partie bis drei Minuten vor dem Ende offen. Ein Dreipunkter von Christoph Nagler erlöste aber die Klosterneuburger.
Um 21.05 war die Bundesliga-Saison vorbei und Klosterneuburg nach einem 67:55-Sieg Meister. Und das Bier und der Wein floss in Strömen in der Halle, die Fans feierten mit den Spielern. "Heute geh’ ma nimmer heim", sagt Günther. Auch die Spieler konnten lange aufbleiben, sie ersparen sich schließlich ein Entscheidungsspiel in Gmunden. Feierabend.
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