Keine Zuschauer: Weltrekord-Traum eines Olympia-Fans geplatzt
Der Japaner Kazunori Takishima ist mit dem Zuschauerverbot für die Olympischen Spiele um seinen Traum gebracht worden. Sein Plan war es, in Tokio einen neuen Weltrekord für die meisten besuchten Events bei Olympischen Spielen aufzustellen. Dieses Vorhaben kostete den 45-Jährigen über 30.000 Euro und endete am Donnerstag abrupt. "Ich bin bis drei Uhr in der Nacht aufgeblieben und mein Kopf war völlig leer", erzählte er von den Stunden nach Bekanntgabe der Neuigkeiten.
Takishima, der ein Immobilienbüro in Tokio leitet, war die meiste Zeit seines Lebens an Sport nicht interessiert. Ein Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Turin, bei denen er Eiskunstläuferin Shizuka Arakawa vor seinen Augen Gold gewinnen sah, entfachte aber das Feuer in ihm. Seitdem besuchte er 106 Veranstaltungen bei Olympischen Sommer- und Winterspielen, in Tokio wären 28 geplant gewesen.
Mit dann 134 besuchten Olympia-Events hätte er den bisherigen Weltrekord von 128 überboten. Möglich war diese große Anzahl in den vergangenen Jahren nur durch ausgeklügelte Zeitpläne, die ihm teilweise nur vier Stunden Schlaf ermöglichten. In Rio 2016 kollabierte er sogar auf der Wiese vor dem Stadion und schlief dann eine Stunde lang. "Es gab Sekunden, in denen ich mich gefragt habe, warum ich das mache", meinte er.
Der 45-Jährige bekommt nun zwar sein Geld zurück, das tröstet ihn aber nicht wirklich: "Der ganze Spaß, auf den ich mich gefreut habe, wurde nach und nach weggenommen. Fans an den Sportstätten zu verbieten, war dann das endgültige Aus." Zwar hofft er, den Rekord bei den Winterspielen in Peking im kommenden Jahr oder bei den Sommerspielen in Paris 2024 zu brechen. Nach dem schweren Schlag nun wird das laut seiner Aussage aber nicht dasselbe sein.
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