Keine Medaillen aber viele Tränen bei der Judo-WM in Japan

Keine Medaillen aber viele Tränen bei der Judo-WM in Japan
Ippon in Nippon: Auch der zweite Wettkampftag mit österreichischer Beteiligung verlief enttäuschend.

Wettbewerbe im Mutterland des Judo lösen bei Österreichs Judokas Begeisterung aus. Wird dann noch im Nippon Budokan gekämpft, in der bekanntesten Kampfsporthalle der Welt, gehen die Emotionen hoch. Auch am Mittwoch zeigten die ÖJV-Athleten Emotionen. Doch in erster Linie gab es Tränen. Denn auch nach dem vierten Wettkampftag bei der Weltmeisterschaft in Tokio wartet Österreich noch immer auf die erste Medaille.

Am Dienstag verlor Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) bei ihrem 14. WM-Antreten in der ersten Runde gegen die Französin Sarah Leonie Cysique. Für Lukas Reiter war nach immerhin zwei Siegen gegen den Italiener Fabio Basile Endstation.

Und auch am Mittwoch reichte es nicht für eine Medaille. Magdalena Krssakova und Kathrin Unterwurzacher (beide bis 63 kg) schieden ebenso in der Pool-Phase aus wie Shamil Borchashvili (bis 81 kg).

Trauer

Nach der Niederlage gegen die Chinesin Tang Jing flossen bei Unterwurzacher die Tränen. „Ich habe mich so gut gefühlt, so gut trainiert“, sagte die 27-Jährige. „Aber im Judo entscheiden oft Hundertstelsekunden. Ich war kurz unaufmerksam – und dann war ich im Würger und die Luft ist mir ausgegangen. Das ist ärgerlich und bei einer WM ist das noch ärgerlicher.“

Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Verband von Damentrainer Marko Spittka getrennt. Wo Filzmoser „neue Trainingsreize und neue Ansätze“ sieht, sieht Unterwurzacher doch mehr Nachteile. „Nach zwölf Jahren einen neuen Trainer zu bekommen ist nicht einfach. Mir fehlt er schon sehr.“ Interimistisch übernahm Sportdirektor Markus Moser, der noch immer an das Erreichen seines Ziels glaubt: Eine WM-Medaille. Die besten Chancen darauf dürfte Stephan Hegyi (über 100 kg) haben.

Magdalena Krssakova gewann ihren ersten Kampf gegen Estefania Garcia aus Ecuador, danach unterlag sie Kiyomi Watanabe von den Philippinen. „Natürlich habe ich mir mehr erwartet. Der Kampfrichter hat die Bodensituationen sehr lange laufen lassen“, sagte die 25-Jährige. „Ich war nicht da, um nur mitzumachen.“ Was sie im Anschluss und fast nebenbei erzählt: „Ich habe nach einer Seitenbandverletzung fast nicht trainieren können. Ich habe es versucht, es hat nicht ganz geklappt.“

Für alle Österreicher geht es nun darum, bei den kommenden Turnieren möglichst viele Punkte zu sammeln. Nur dann können sie im kommenden August noch einmal im Nippon Budokan auf die Matte steigen. Dann, wenn die Halle zum zweiten Mal Schauplatz Olympischer Spiele sein wird.  

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