Wildes Wasser in der Stadt

Routinier: Helmut Oblinger (41) war bereits fünf Mal bei Olympia.
Die Österreicher wollen den Heimvorteil bei der Wildwasser-EM auf der Donauinsel nützen.

Premiere auf der Donauinsel: Mit der Europameisterschaft von 29. Mai bis 1. Juni findet erstmals ein Großereignis auf dem künstlichen Wildwasserkanal statt. 251 Meter lang ist der Slalomkanal der Verbund-Wasserarena, zwischen 8,5 und 15 Meter breit, der Höhenunterschied beträgt 3,75 Meter. Die Pumpstation fördert 1000 Liter pro Sekunde aus der Neuen Donau in die Wettkampfstrecke. Noch ist das Wasser nach den starken Regenfällen braun – und so wird es vorerst auch bleiben. Österreich tritt mit einem sechsköpfigen Team (drei Damen und drei Herren) an – und mit Medaillenhoffnungen.

Routiniertes Ehepaar

Violetta Oblinger-Peters und Ehemann Helmut Oblinger sind wegen der neuen Trainingsmöglichkeit extra von Oberösterreich nach Wien übersiedelt. "Je mehr Fahrten man macht, desto sicherer wird man", sagt die Bronzemedaillengewinnerin von Peking 2008. "Die Strecke hier ist sehr anstrengend, das Wasser pumpt sehr stark."

Helmut Oblinger, mittlerweile 41 Jahre alt, kennt alle Wildwasserstrecken der Welt. Er war fünf Mal bei Olympischen Spielen, zum ersten Mal 1996 in Atlanta, als einige seiner jetzigen Gegner noch nicht einmal im Kindergarten waren. Sein Nahziel ist das EM-Finale am Sonntag, sein Fernziel ist die Olympia-Teilnahme Nummer sechs in Rio 2016. Dass Wildwasser-Kajak heutzutage ausschließlich auf künstlichen Anlagen stattfindet, bedauert er: "Das war zu Beginn meiner Karriere noch anders. Es ist schade, dass dieses Naturerlebnis verloren gegangen ist." Andererseits: "In irgendeine Schlucht kommen halt keine Zuschauer."

Auf die Donauinsel hoffentlich schon.

Info
Tickets Erw. 15.-, Jugend 10 Euro
www.kanuverband.at

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