Jukic mit Frustabbau im Olympia-Jahr

Jukic mit Frustabbau im Olympia-Jahr
Acht Monate nachdem er einen Dopingtest verweigert hat, will Dinko Jukic den Kontrollor der NADA klagen.

D inko Jukic beginnt mit einer Entschuldigung: „Es tut mir leid, dass ich nicht für alle eine Kopie habe, aber ich habe nicht mit so vielen Journalisten gerechnet.“ Vor einer Woche bekam Jukic den Beschluss der NADA (Nationale Anti-Doping-Agentur) zugestellt – tatsächlich reichen die Exemplare nicht aus, die er am Donnerstag im Vereinslokal seines SC Austria Wien neben der Stadthalle austeilt.

Der – längst bekannte – kuriose Inhalt: Jukic hat am 24. Mai im Stadionbad einen Blut- und Harntest verweigert und damit gegen die Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen. Bestraft wurde er dafür „mangels Verschulden“ jedoch nicht.

Lange Rede

In einem 30-minütigen Monolog schildert der 23-Jährige bis ins kleinste Detail die Vorgänge vom 24. Mai, sagt, dass er keine Durchschläge vom (nicht unterschriebenen) Doping-Kontrollformular bekommen habe und stellt trotzdem klar: „Aus sportlicher Sicht und aus Sicht meiner Staffel-Teamkollegen muss ich dieses Urteil akzeptieren.“ Jedoch: „Ich will privat zu meinem Recht kommen, ohne meine sportliche Karriere zu gefährden.“ Eine Privatklage gegen Doping-Kontrollor Bernhard B. ist in Vorbereitung. „Ich fühle mich in meinen Rechten angegriffen und werde notfalls bis zur Menschenrechtskommission gehen.“

Scharf kritisiert Jukic die NADA, von der er sich verfolgt fühlt, und deren Kontrollore. Die Verhandlung vor der Rechtskommission der NADA bezeichnet er als „Farce“. Zielscheibe von Jukic’ Rundumschlag ist neben Kontrollor B. auch Gernot Schaar, der Vorsitzende der unabhängigen Rechtskommission der NADA, der befangen gewesen sei. „Das Problem war, dass Schaar in den Fall involviert war, weil er im Zuge der Dopingkontrolle mit Herrn Mader (von der NADA) telefoniert hat. Und Schaar ist dann Vorsitzender der Kommission.“

Kurzer Sinn

Jukic jedenfalls sei sich bis heute keiner Schuld bewusst – und das soll auch so bleiben: „Solange Fruchtjoghurt nicht auf der Dopingliste steht, bin ich negativ.“

Ab sofort gelte seine Konzentration wieder dem Sport, mit dem Ziel Olympische Spiele in London. Da die Wiener Stadthalle wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, wird sich Jukic für seine Vorbereitung „einen anderen Weg suchen müssen.“ Dieser Weg führt vermutlich in ein Trainingslager in Rijeka.

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