Filzmoser nach Oberarm-Trümmerbruch operiert

epa03676717 Automne Pavia (R) of France fights against Sabrina Filzmoser of Austria during their final match in the women's -57 kg category at the Judo European Championships in Budapest, Hungary, 25 April 2013. EPA/TAMAS KOVACS **HUNGARY OUT**
Der Trainer der Silbermedaillengewinnerin, Wilhelm Reizelsdorfer, übt Kritik an der Erstversorgung.

Sabrina Filzmoser hat sich am Donnerstag im Finalkampf der Judo-Europameisterschaften in Budapest gegen Automne Pavia aus Frankreich eine weit schwerere Verletzung zugezogen, als zuerst diagnostiziert. Die Oberösterreicherin, die die Silbermedaille in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm gewann, erlitt einen Trümmerbruch im rechten Oberarm. Sie wurde Freitag in der Privatklinik Döbling von Hans-Paul Kutschera, der auch Präsident des österreichischen Judoverbandes ist, operiert.

"In Budapest hieß es, es ist ein glatter Oberarmbruch. In Wien wurde eine Computertomografie gemacht und der Trümmerbruch festgestellt. Die Operation hat deshalb länger gedauert, es ist aber alles gut verlaufen. Sabrina wird bis Montag im Spital bleiben", sagte Filzmosers langjähriger Trainer Wilhelm Reizelsdorfer. Wie lange die zweifache Europameisterin und Olympia-Siebente pausieren muss, lässt sich noch nicht sagen. "Dr. Kutschera meinte, dass die WM Ende August in Rio de Janeiro im Bereich des Möglichen liegt", erklärte Reizelsdorfer.

Katastrophale Erstversorgung

Kritik übte Reizelsdorfer bezüglich der Erstversorgung in der Halle. "Die war eine Katastrophe." Es sei weder ein offizieller vom Veranstalter gestellter Arzt anwesend, noch eine Trage verfügbar gewesen. Während die Siegerehrung ohne die von Schmerzen geplagte Filzmoser stattfand, lag die 32-Jährige hinter der Bühne auf dem Boden und wartete eine halbe Stunde auf den Abtransport. Der Physiotherapeut des eigenen Teams kümmerte sich um sie, bis die Rettung kam. Mit dieser ging es zuerst ins Krankenhaus Budapest und von dort mit dem Privat-Pkw nach Wien.

"Sabrina war im Kampf im Rückstand und hat alles riskiert. Sie ist mit dem eigenen Körper auf den Arm gefallen und hat sich mit ihrem Gewicht den Arm gebrochen, das war eine ganz unglückliche Situation", beschrieb Reizelsdorfer den Unfallhergang. "Der Arm ist so weggehängt, ich war total schockiert. Schockiert hat mich aber auch das Verhalten der Französin, die gejubelt hat über ihren Sieg, aber nicht zu Sabrina gegangen ist und sich erkundigt hat, was los ist. Das zeugt nicht von einer großen Siegerin", meinte der Vertrauenstrainer.

Kommentare