Das Brustkrebs-Drama einer Profi-Fußballerin

Comeback: Arsenals Verteidigerin Jennifer Beattie (re.) spielt nach ihrer Brustkrebs-OP schon wieder.
Die Schottin Jennifer Beattie beichtete in einem TV-Interview, wie sie inmitten der Corona-Pandemie in London die Schock-Diagnose verarbeitete.

Am 11. Oktober feierte Arsenal einen klaren 5:0-Sieg gegen Brighton. Manuela Zinsberger stand im Tor, ihre Teamkollegin Viktoria Schnaderbeck kam für Jennifer Beattie ins Spiel. Drei Tage davor hatte die Schottin erfahren, dass sie Brustkrebs hat. Wegen der durch die Corona-Pandemie bedingten Besucher-Einschränkungen im Spital wartete die 29-Jährige ohne Begleitung alleine in einem Raum auf die Schock-Diagnose.

Die Arsenal-Spielerin erzählte jetzt dem TV-Sender BBC: „Es war brutal. Ich musste alleine zum Termin, niemand konnte bei mir sein. Bei dieser Diagnose denkt man automatisch an das Schlimmste. Ich habe also gefragt: Werde ich nun sterben? Ich war komplett in Panik.“ Auch die Familie durfte nicht nach London kommen.

Beattie: „Dann habe ich festgestellt, warum es im Sport heißt, es sei eine Familie außerhalb der Familie. Die Girls waren einfach fantastisch.“ Beim Sieg in Brighton schoss die Verteidigerin sogar ein Tor. Im Fernsehen erzählte sie tief bewegt: „Der Torjubel fasst gut zusammen, wie viel Unterstützung und welch positive Energie ich durch meine Teamkolleginnen erfahren habe.“

Danach wurde ihr der Knoten operativ entfernt. Und sie bekam die aufmunternde Diagnose, dass es keine Metastasen gebe. „Da wusste ich, dass ich die Rückkehr schaffen kann.“

Rund einen Monat später spielte sie mit Schottlands Team in Portugal. „Das wichtigste Länderspiel meiner Karriere, denn es war das erste nach der Krebs-Erkrankung.“ Am Sonntag war sie wieder bei Arsenal im Einsatz. Bei der Niederlage gegen Manchester City fehlte Schnaderbeck wegen einer Knieverletzung. Und Zinsberger hat ihren Stammplatz im Tor an die Australierin Lydia Williams verloren, sie verfolgte das 1:2 auf der Bank.

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