Holpriger Endspurt vor Beginn der Heim-WM der Ruderer

Die Vorruderin: Magdalena Lobnig
Nicht alles läuft rund vor den Bewerben in Linz, die Zuversicht ist dennoch groß in Österreichs Team.

Die schlechte Nachricht vorweg: Magdalena Lobnig hat sich einen Infekt eingehandelt, wieder einmal, und aus Sorge um ihre ohnehin anfälligen Nebenhöhlen kuriert sich die WM-Dritte des vergangenen Jahres daheim in Kärnten aus. Deswegen wird die seit Kurzem 29-Jährige auch nicht gemeinsam mit ihren Teamkollegen am Donnerstag ins Trainingslager im französischen Aiguebelette aufbrechen. „Sie kommt ein paar Tage später nach“, sagt Nationaltrainer Carsten Hassing, die Gesundheit geht vor bei der Vorfahrerin des österreichischen Teams.

Die gute Nachricht: Bis zum Beginn der Ruder-WM in Linz-Ottensheim bleiben noch knapp drei Wochen Zeit, ab dem 25. August findet in Oberösterreich die erste Heim-WM der Österreicher seit 1991 (Wien) statt, am 1. September geht sie zu Ende. Zwei Wochen lang sollen sich die zwölf Besatzungen in Savoyen den letzten Feinschliff holen, „zuletzt haben wir am Weißensee 24 bis 27 Stunden pro Woche trainiert, nun werden die Einheiten kürzer, dafür aber intensiver“, erklärt der Däne Hassing.

Pechvögel

Magdalena Lobnig ist nicht die Einzige, die nicht ideal in die Schlussphase der WM-Vorbereitung geht, auch Louisa Altenhuber hatte Pech – die Wienerin hat sich bei einem Radunfall Mitte Juli das rechte Handgelenk gebrochen und trägt noch Gips.

„Aber der Heilungsprozess verläuft besser als gedacht, und vor drei Tagen konnten wir schon wieder auf dem Boot trainieren“, berichtet die 24-Jährige erfreut. Einem Start im Leichtgewichts-Doppelzweier mit Partnerin Laura Arndorfer sollte nichts im Wege stehen, auch wenn die Verletzungspause nicht gerade ideal ist.

Zwei Boote (Lobnig, Sieber/Sieber) hatten die Österreicher 2016 bei Olympia in Rio de Janeiro, 2020 in Tokio sollen es deren drei sein. Nach einem „schwierigen Jahr 2018“ (Hassing) wurden heuer die Trainingsumfänge erhöht, „und ich bin zufrieden, wie sich das ausgewirkt hat. Ich habe gute Hoffnung, dass in Linz mehr Boote vorne mitfahren und wir Quotenplätze für Tokio holen.“

Erste Eindrücke, wie es auf der Olympia-Strecke in Japans Hauptstadt aussieht, sammelt eine österreichische Delegation aktuell bei der Junioren-WM, und dank des Trainingslagers am Weißensee sind die österreichischen Ruderer bereits für alle Eventualitäten gerüstet. „Wir haben gesehen, dass ein großes Reh durchaus auch einen Kilometer weit schwimmen kann“, berichtete Bernhard Sieber schmunzelnd. Gemeinsam mit seinem Bruder Paul rudert er zwar wie schon 2016 in Rio – aber das Duo hat Verstärkung bekommen: Mit Philipp Kellner und Sebastian Kabas fahren sie nun im leichten Doppelvierer.

Kommentare