Historisches Olympia-Gold für Österreich: Kate Allen wird 50
Am 25. August 2004 hat Kate Allen für Österreich Geschichte geschrieben, sie wurde bei den Sommerspielen in Athen Olympiasiegerin in Triathlon. Die gebürtige Australierin hatte im Zuge einer Weltreise in Tirol nicht nur ihre große Liebe, sondern auch zum Sport gefunden, der ihr olympisches Gold bringen sollte. Am Samstag wird die Mutter eines neunjährigen Sohnes 50 Jahre, sie lebt in Innsbruck.
Große Feste sind in den von Corona bestimmten Zeiten nicht möglich, Kate Allen hätte aber ohnehin nur im engsten Kreis gefeiert, sie hat es gerne ruhig. "Das ist mir auch lieber so", sagte Allen kürzlich. Interviewanfragen zum Geburtstag lehnte sie ab. Der Sport spielt aber nach wie vor eine große Rolle, Sohn Finley turnt und fährt gerne Ski, sie selbst liebt es ebenfalls, in Bewegung zu sein.
Eine hart erkämpfte Erfolgsgeschichte
Der Lebenslauf von Katherine Jessie Jean Allen ist der einer Frau, die 1995 hinauszog, um die große Welt zu erobern. Sie wuchs im eine Autostunde von Melbourne entfernt gelegenen Geelong mit ihren Eltern und drei Brüdern auf einer Schaffarm mit 4.000 Tieren auf. Bis ins Teenageralter nahm sie an Laufveranstaltungen im Bundesstaat Victoria teil, auch zum Turnen entwickelte sie eine Leidenschaft - wie nun ihr Sohn. Statt die Sportkarriere zu forcieren, machte sie aber eine Ausbildung zur Krankenschwester, ehe sie 1995 mit vier Freundinnen zu einer Weltreise aufbrach.
In Kitzbühel verdiente sie sich in einer Bar ihr Reisegeld, beim - anfangs um der Figur, nicht des Sportes willen - Schwimmen im Hallenbad lernte sie ihren späteren Ehemann Marcel Diechtler kennen, der sie im Sommer 1996 in Kirchbichl zu ihrem ersten Triathlon überredete. Da war sie bereits 26. Es begann eine Erfolgsgeschichte, die hart erkämpft wurde, denn die finanziellen Mittel waren knapp. Im Sommer 2000 schaffte Allen mit zehn Rennsiegen den Durchbruch, 2003 gewann sie den Ironman in Klagenfurt. Auf privater Seite erfolgte 1999 die Hochzeit, 2002 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft.
Das Rennen ihres Lebens
Bei den Olympischen Spielen in Athen hätten nur Insider der Wahl-Tirolerin einen derartigen Coup zugetraut, mit dem Rennen ihres Lebens lief sich die 34-Jährige in die internationalen Schlagzeilen und wurde in der neuen Heimat zur "Sportlerin des Jahres" gewählt. In den nächsten Jahren konzentrierte sie sich auf die Ironman-Distanz, wurde bei der WM auf Hawaii 2005 und 2006 jeweils Fünfte, 2005 gewann sie ein weiteres Mal in Klagenfurt.
Nach der Rückkehr auf die olympische Strecke gab es 2007 nochmals EM-Silber (wie zuvor 2004), ein unverschuldeter Radsturz und schlimme Verletzungsfolgen im Gesicht, an der Hand und am Oberkörper im Frühjahr 2008 beim Neuseeland-Weltcup in New Plymouth vereitelten eine optimale Vorbereitung auf Peking-Olympia (14.). Am 13. September 2009 beendete sie beim "Grand Final" der WM-Serie in Gold Coast nach 13 Jahren Spitzensport ihre Karriere (37.).
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